100% gegeben bis zum Ende, aber es hat nicht gereicht | Hockey Club Davos

News - 100% gegeben bis zum Ende, aber es hat nicht gereicht

Für den HCD ist die Saison am Donnerstagabend mit einer bitteren Heimniederlage zu Ende gegangen. Erst 19,8 Sekunden vor Ablauf des dritten Drittels glich Gregory Hofmann für den EV Zug den Führungstreffer von Thomas Wellinger (38.) aus. Und nach 45 Sekunden in der Overtime sorgte Jan Kovar mit dem 1:2 für die vierte Halbfinal-Niederlage des HCD in Folge.

Mit dem Messer an Hals oder anders ausgedrückt dem drohenden Saisonende vor Augen setzte der HCD-Trainerstaff auf totales Risiko. Er nominierte nach der Torflaute in den vorangegangenen Partien – nur ein Treffer in 180 Spielminuten – vier ausländische Stürmer und liess dafür Verteidiger Magnus Nygren als überzähligen „Söldner“ zuschauen. Erstmals in dieser Halbfinalserie kam Kristian Pospisil zum Einsatz. Gegen Zug musste Pospisil die erste heikle Phase der Bündner allerdings von der Strafbank aus verfolgen. Mit einem aufmerksamen Boxplay verhinderten die Platzherren aber grösseren Schaden. Generell begegneten sich die beiden Mannschaften im Startdrittel auf Augenhöhe, mit leichten Vorteilen für die Gäste. Beide gingen keine grossen Risiken ein, um Konter zu vermeiden, beide erspielten sich aber auch kaum zwingende Abschlussmöglichkeiten.
Das änderte sich im Mittelabschnitt rasch. Nach 40 Sekunden zischte der Puck nach einem Schuss von Jan Kovar ganz knapp am HCD-Gehäuse vorbei. Eine Minute später verzeichnete Dennis Rasmussen einen Pfostentreffer. Dann kam die grosse Zeit von Sandro Aeschlimann. Mit mehreren „Big Saves“ verhinderte der HCD-Torhüter einen Rückstand. Im ersten Davoser Powerplay liess sich nur Andres Ambühl einen gefährlichen Abschluss notieren. Kurz danach klappte es dann aber. Nach Vorarbeit von Rasmussen und Matej Stransky prallte der Puck zu Thomas Welliger, der vor 6547 Zuschauern im ausverkauften Davoser Eisstadion aus spitzem Winkel traf (38.). Es war der dritte Saisontreffer des 34-jährigen Verteidigers, der im letzten Frühling zu seinem Stammklub zurückgekehrt war.

Das dritte Drittel glich weitgehend einem Sturmlauf der Zuger. Einzig bei einem abgelenkten Schuss von Davyd Barandun kamen die Gäste haarscharf am zweiten Gegentreffer vorbei. Die Davoser wehrten sich mit totalem und letztem Einsatz. Selbst zwei Unterzahlphasen überstanden sie schadlos. Aeschlimann stand unter Dauerbeschuss. Allein in diesem Spielabschnitt parierte er elf Schüsse, nachdem er bereits in den ersten 40 Minuten 27 Mal geklärt hatte. 19,8 Sekunden vor Ablauf des Drittels schlug es in seinem Kasten aber doch noch ein. Gregory Hofmann schoss mit einem erfolgreichen Weitschuss die Zuger in die Verlängerung. Berechtigterweise ärgerte sich HCD-CEO Jan Alston allerdings in der dritten Pause, dass EVZ-Stürmer Anton Lander Aeschlimann bei Hofmanns Schussabgabe regelwidrig mit dem Stock vor dem Gesicht gewedelt hatte. Nur gerade 45 Sekunden dauerte dann die Verlängerung. Dann schoss Kovar das 2:1 und damit die Zuger in den Final gegen die ZSC Lions.

Text: HCD-Onlineredaktion  Bild: Maurice Parrée

bis zum Ende

14.04.2022 23:00