
Davos steht im Finale!
30.12.2023, 18:00
Der HC Davos hat sich am Spengler Cup am Samstagnachmittag in einer verrückten Partie gegen Frölunda Göteborg für den Final qualifiziert. Das entscheidende Tor zum 4:3 erzielte Henrik Haapala nach 51 Sekunden in der Verlängerung.
Der HCD ergriff zu Spielbeginn resolut die Initiative und erntete früh den ersten Lohn: In der 5. Minute knallte Calle Andersson den Puck nach einem genauen Zuspiel von Leon Bristedt zum 1:0 ins Tornetz. Die taktisch ausgezeichnet geschulten und Puck sicheren Schweden liessen sich durch den Rückstand jedoch nicht beunruhigen. Sie agierten weiterhin konzentriert und stilsicher aus ihrer Defensive. Mit der ersten Strafe der Partie gegen HCD-Stürmer kamen sie auch offensiv in Fahrt und Davos-Goalie Sandro Aeschlimann zu viel Arbeit. Erstmals geschlagen geben musste er sich aber erst später. Bei einem zielstrebigen Frölunda-Konter stoppte Aeschlimann zwar den anstürmenden Jayden Halbgewachs noch, den Abpraller verwertete Erik Borg jedoch sicher ins verwaiste Tor (15.).
Zu Beginn des Mittelabschnitts vernaschte Carl Klingberg, vor seiner Rückkehr nach Schweden zweifacher Schweizer Meister mit dem EV Zug, die ganze HCD-Defensive. Er umkurvte unbedrängt das Torgehäuse und vollendete seinen Lauf mit einem „Buabetrickli“ zur schwedischen Führung. Der HCD reagierte heftig. Nur 90 Sekunden später traf Dennis Rasmussen nach Vorarbeit von Henrik Haapala und Sven Jung zum 2:2. Der Sturmlauf der Platzherren hielt an. 15:3 lautete aus Davoser Sicht im Mitteldrittel das Torschussverhältnis, begünstigt auch durch zwei Powerplayphasen, in denen aber nichts Zählbares resultierte. Das verdiente 3:2 fiel dann doch noch: Enzo Corvi, der schon in den vorangegangenen Spengler Cup-Partien aufgefallen war, bezwang Frölundas Keeper Lars Johansson mit einem präzisen Handgelenkschuss.
Ins dritte Drittel starteten die Davoser sehr vorsichtig, ja gar passiv. Selbst in zwei Überzahlphasen wagten sie nichts mehr. Ganz anders die Schweden: Male Strömwall nutzte ein Powerplay zum Ausgleich (53.). Danach schienen bei den Davosern die Hände und Beine zu zittern, während die Gäste entschlossen den Sieg anpeilten. Diesen verhinderte jedoch der Pfosten bei einem Schuss von Linius Öberg (54.). Und später rettete Aeschlimann gar mit dem Kopf bei einem Maskentreffer (58.).
In der Verlängerung, die mit drei gegen drei Feldspielern gespielt wird, nutzte Henrik Haapala den grösseren Freiraum für den Davoser Siegtreffer. Von der linken Seite anstürmend, bezwang er den starken Frölunda-Torhüter Lars Johansson zum 4:3. Für den 29-jährigen, nur 1,75 Meter grossen finnischen Flügelstürmer, muss dieses Tor eine besondere Genugtuung gewesen sein: Er begann die Saison bei Genf-Servette, war dort aber in der Regel überzähliger Ausländer. Deshalb wechselte er zu Lausanne, wo er in den letzten Wochen jedoch auch nicht regelmässig zum Einsatz kam. Für den Spengler Cup stellte Lausanne dem HCD Haapala zur Verfügung.
„In den beiden ersten Dritteln hatten wir Frölunda recht gut im Griff. Da gelang es uns, das zu bestätigen, was wir in den beiden Gruppenspielen gezeigt hatten“, analysierte Corvi kurz nach Spielende die Partie. „Doch dann machten es uns die Schweden doch noch sehr schwer. Sie zeigten im letzten Drittel keine Spur von Müdigkeit. Stattdessen spielten sie hart und konsequent nach vorne. Sie machten einen wirklich guten Job. Nach dem 3:3 fühlten wir uns nicht mehr so wohl. Da wurden wir auch etwas laut auf dem Bande, um nochmals einen Energieschub zu erhalten. Über die ganze Partie betrachtet verdienten wir uns den Sieg.“
Der HCD steht erstmals seit 2012 wieder im Final des Spengler Cup vom Silvestermittag. Sein Gegner wurde am Freitagabend im zweiten Halbfinal in der Partie zwischen Dynamo Pardubice und dem Team Canada ermittelt.
Quelle: Onlineredaktion Foto: Keystone