Den Shutout nehme ich sehr gerne | Hockey Club Davos

News - Den Shutout nehme ich sehr gerne

Gilles Senn kommt immer besser in Fahrt. Beim 3:0-Heimsieg gegen Biel feierte der HCD-Goalie seinen ersten Saison-Shutout. Das stärkt das Selbstvertrauen des 26-Jährigen und ist gut für die Davoser Mannschaft. Mit Senn und Sandro Aeschlimann weiss sie zwei ausgezeichnete Torhüter im Rücken.

Der Saisonstart verlief gar nicht nach dem Geschmack von Gilles Senn. Den Meisterschaftsauftakt verpasste der Davoser Torhüter, weil er zuvor in einem Champions-League-Gruppenspiel eine Hirnerschütterung erlitten hatte. Und kaum davon genesen, wurde er durch eine Oberschenkelzerrung erneut zum Aussetzen gezwungen. „Das war schwierig für mich, denn vorher war ich noch nie verletzt. Ich musste zuerst lernen, damit umzugehen“, sagt Senn rückblickend. Glücklicherweise habe er beide Male nur je etwa zwei Wochen pausieren müssen. Die Zusammenarbeit mit Trainerstaff, Physiotherapeut, Masseur und Arzt sei stets gut und wirkungsvoll gewesen. So habe er sich soweit möglich fit halten und auch das Spielgefühl behalten können.

Alle 24 Torschüsse pariert
Dennoch brauchte natürlich auch Senn Zeit und genug Schüsse im Training, um wieder zu seinem gewohnten Rendement und zur Top-Form zu finden. Bereits am letzten Freitag hatte er beim 3:2-Sieg nach Penaltyschiessen in Bern sein Team mit wichtigen Paraden im Spiel gehalten und zuletzt drei von vier gegnerischen Penalties abgewehrt. Gegen Biel gelang Senn nun der erste Saison-Shutout, ein Spiel ohne Gegentreffer. Der HCD-Torhüter musste „nur“ 24 Schüsse abwehren, was seine Aufgabe aber auch nicht leichter machte. „Wir waren vorne oft am Drücker. Phasenweise hatte ich nicht viel zu tun, doch wenn die Bieler angriffen, wurde es recht gefährlich“, bemerkt Senn nach dem Spiel. Solche Partien seien für einen Torhüter nicht einfach. Es ist schwierig, unter solchen Umständen die Konzentration zu behalten, um auf jede gegnerische Aktion vorbereitet zu sein. „Heute hatte ich aber alles gut im Griff. Ich konnte mich immer wieder sammeln und war bereit, wenn des darauf ankam.“

„Chapeau an die ganze Mannschaft“
Den Shutout nehme er sehr gerne, „das tut natürlich gut“, sagt Senn. Er habe bereits die vorangegangenen Partien konstant auf hohem Niveau gespielt und sehr gute Situationen gehabt. Das habe logischerweise sein Selbstvertrauen gestärkt, gleichzeitig aber auch das Vertrauen der Mannschaft in ihn. Nicht von ungefähr bemerkt Senn, ein Shutout zeuge stets von einer starken Teamleistung. Den Beweis lieferte der HCD gegen Biel. „Wir wussten sowohl in der eigenen Abwehrzone als auch in der Offensive immer, was wir machen mussten. Wir fanden immer Anspielstationen. Ja, das war eine reife Leistung. Chapeau an die ganze Mannschaft“, formuliert es Senn. Die Vorentscheidung führte der taktisch ausgezeichnet eingestellte und gut organisierte HCD gegen Biel im Mittelabschnitt mit zwei Treffern innert 70 Sekunden herbei. Die beiden Torschützen Julian Schmutz und Simon Knak tauchten nach idealen Steilpässen solo vor Biels Torhüter Simon Rytz auf und verwerteten ihre Chancen souverän. Im letzten Drittel, als auch noch Klas Dahlbeck traf, kontrollierten die Davoser das Spiel, indem sie aus einer sicheren Defensive weiterhin konsequent angriffen.

Davoser Goalie-Trumpf in Doppelrunden
Mit dem wieder erstarkten Gilles Senn und Sandro Aeschlimann verfügt der HCD nun über das wohl beste Schweizer Goalie-Duo in der National League. „Sandro und ich haben es sehr gut miteinander; wir unterstützen uns gegenseitig“, beantwortet Senn die Frage nach der Konkurrenzsituation auf der Davoser Torhüterposition. „Aeschlimann hatte im Biel-Match eine Riesenfreude, genau so wie ich mich für ihn im letzten Match freute, als er beim 2:1-Sieg gegen die Rapperswil-Jona Lakers im HCD-Tor stand. Es ist ein Miteinander. Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit.“

Die Möglichkeit, die beiden starken Torhüter alternierend einzusetzen, gereicht Davos zum Vorteil, ganz besonders in Doppelrunden, wenn innert 24 oder wie an diesem Wochenende gar innert nur 20 Stunden zwei Meisterschaftsspiele anstehen. Am Samstagabend gastiert der HCD um 19.45 Uhr in Kloten, und am Sonntagnachmittag um 15.45 empfängt er die ZSC Lions zum Klassiker im Davoser Eisstadion. „Wenn wir auf dem Torhüterposten in Doppelrunden abwechseln, geben wir der Mannschaft die bestmögliche Chance, den Match zu gewinnen“, sagt Senn. „Denn kein Spiel geht im Kopf und körperlich spurlos vorbei, ganz besonders, wenn nach einem Auswärtsmatch noch heimreisen muss und folglich die Erholungszeit noch kürzer wird.“

Quelle: Hansruedi Camenisch / Davoser Zeitung      Foto: Maurice Parrée
 

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02.12.2022 11:00