News - Der HCD will sich bestätigen
Nach dem ausgezeichneten dritten Qualifikationsschlussrang in der letzten Saison will sich der HC Davos in der kommenden Meisterschaft – Start am Freitag in Genf gegen Servette – bestätigen. Die Mannschaft tritt mit einem wenig veränderten Kader mit der Playoff-Qualifikation als primärem Saisonziel an. Neu sind Torhüter Robert Mayer und der finnische Stürmer Teemu Turunen.
Zur letzten Saison war der HCD als Aussenseiter gestartet, nachdem er im Frühling 2019 erstmals seit dem Wiederaufstieg 1993 die Playoffs verpasst und das Playout hatte bestreiten müssen. Jeder HCD-Spieler wollte vor einem Jahr zeigen und beweisen, dass er es besser kann. Diese Trotzreaktion war ein Vorteil. Nach der erfolgreichen Saison 2019/20, welche er HCD nur zwei Punkte hinter Qualifikationssieger ZSC Lions und einen Zähler hinter dem EV Zug auf dem dritten Platz abschloss, wird Davos jetzt bestimmt von keinem Gegner mehr unterschätzt. „Auf diesem Niveau muss man jede Saison von Anfang an bereit sein und zeigen, dass man zu den Besten gehört“, bemerkt Trainer Christian Wohlwend zur neuen Ausgangslage. „Eine Bringschuld ist immer da. Als Profisportler stets die bestmögliche Leistung abzurufen ist selbstverständlich.“
Er erwarte, „dass alle Automatismen jetzt noch mehr greifen. Das hilft uns bei den Umsetzungen“, bemerkt Wohlwend vor der zweiten Saison des aktuellen Davoser Coachingstaffs. Der Headcoach spricht von einem „hervorragenden, problemlosen Sommer. Mit der ausgezeichneten Infrastruktur, die uns zur Verfügung steht, ist das auch einfach.“ Bezüglich Prognosen will sich Wohlwend nicht auf die Äste hinauslassen. „Das mache ich nicht gern. Wir wollen auch weiterhin eines der schnellsten und aggressivsten Teams in der Liga sein – und auch eines der kreativsten.“
Mayer und Turunen
Der HCD steigt mit einer nur geringfügig veränderten Mannschaft in die neue Saison. An Stelle von Joren van Pottelberghe (zu Biel) bildet neu Robert Mayer gemeinsam mit Sandro Aeschlimann das Davoser Torhüterduo. Mayer, der einen Grossteil seiner Kindheit in Haldenstein bei Chur verbrache, spielte den Grossteil seiner aktiven Laufbahn in Nordamerika und die letzten sechs Jahre bei Genf-Servette. Mit den Genfern gewann er 2013 den Spengler Cup. Der Finne Teemu Turunen hat die nicht einfach Aufgabe, beim HCD den schwedischen Goalgetter und Publikumsliebling Mattias Tedenby zu ersetzen, der in die KHL zu Vityaz Podolsk weiterzog. Turunen ist ein anderer Stürmertyp, ein zweikampfstarker Flügel, aber auch er bringt hervorragende Referenzen als Goalgetter in der finnischen „Liiga“ mit. Nach seinen spezifischen Stärken gefragt, erwähnt Turunen sein Spielverständnis und seine Übersicht. „Ich spiele zwar am Flügel, aber ich kann gute, präzise Pässe schlagen und habe ein gutes Auge, um meine Mitspieler einzusetzen.“
Beim Meisterschaftsauftakt am kommenden Freitag in Genf gegen Servette dürfte auch Simon Knak sein Debüt in den Davoser Farben geben. Der Stürmer ist erst 18-jährig und wird nur temporär für den HCD in den National League spielen, bis in der nordamerikanischen Juniorenliga WHL (Western Hockey League) die wegen der Coronapandemie verspätete Saison beginnt. Knak steht bei den Portland Winterhawks unter Vertrag. Er gilt als grösstes Schweizer Talent seines Jahrgangs und hofft, im Oktober im NHL-Draft möglichst früh gezogen zu werden.
Das Coronavirus hat Folgen
In der Davoser Abwehr fehlt Routinier Félicien Du Bois. Er zog sich Ende Juli eine Achillessehnenverletzung zu und wird in diesem Jahr nicht mehr zum Einsatz kommen. Wegen der vielen Ungewissheiten, welche die Coronavirus-Situation hervorruft, verzichtete der HCD auf das Engagement eines weiteren Verteidigers. Der Klub hält sich an den im Frühling selbst verfügten Einstellungsstopp. Und er sucht in allen möglichen Bereichen nach Sparmöglichkeiten, zumal die Zuschauerkapazität im rundum erneuerten Stadion – das erste Heimspiel findet am 17. Oktober gegen die Rapperswil-Jona Lakers statt – wegen der Corona-Schutzbestimmungen nicht ausgeschöpft werden kann und auch die Durchführung des Spengler Cup höchst fraglich ist.
Quelle: Hansruedi Camenisch /Davoser Zeitung Foto: Maurice Parrée
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