Der Shutout ist nicht das Wichtigste | Hockey Club Davos

News - Der Shutout ist nicht das Wichtigste

Beim 4:0-Heimsieg gegen Lugano hat HCD-Torhüter Sandro Aeschlimann erstmals in dieser Saison keinen Gegentreffer hinnehmen müssen. Der 28-jährige Goalie relativiert allerdings: „Der Shutout ist nicht das Wichtigste.“ Das bewies Aeschlimann mit Glanzparaden am Sonntagabend beim 3:2-Triumph in Zürich gegen die ZSC Lions.

Am Samstag hat es endlich geklappt. Sandro Aeschlimann feierte seinen ersten Shutout in der laufenden Meisterschaft. Schon zwei Mal war der Goalie zuvor nahe daran gewesen. Beim 6:1-Erfolg in Langnau hatte der SCL-Tigers-Stürmer Nolan Diem dem HCD-Keeper den Shutout mit dem Ehrentreffer 19 Sekunden vor Spielende vermasselt. Und beim Davoser 4:1-Heimsieg gegen die Rapperswil-Jona Lakers bezwang Maxim Noreau mit einem Weitschuss Aeschlimann 241 Sekunden vor der Schlusssirene.
„Es tut gut, dass es endlich geklappt hat. Und es ist schön, dass wir das Zu-Null gegen Lugano über die Runde gebracht haben. Aber der Shutout ist nicht das Wichtigste“, bemerkt Aeschlimann nach Samstagabend nach dem 4:0-Sieg gegen die Tessiner. „Am Schluss zählen die drei Punkte. Die gab es vorher auch. Letztendlich fragt niemand danach, wie viele Shutouts ich habe, sondern wie wie viele Punkte wir holten.“

Alle 25 Lugano-Schüsse pariert
Gleichwohl wurde Aeschlimann nach dem Lugano-Match als bester Spieler der Partie ausgezeichnet und von den Fans speziell gefeiert. Nicht von ungefähr. Mit seinen Paraden trieb der HCD-Goalie die Tessiner zur Verzweiflung. Er wehrte alle 25 Schüsse ab, die auf sein Tor kamen. „Wir starteten gut in die Partie und führten früh mit 2:0“, beginnt Aeschlimann seine Spielanalyse. Zum 1:0 lenkte Tomas Jurco einen Schuss von Sven Jung entscheidend ab. Im ersten Powerplay erhöhte Nussbauer den Vorsprung. „Wir lösten die Aufgaben in der Defensive sehr solid und gewährten den Luganesi nicht allzu viel Spielraum“, meint Aeschlimann weiter. „So kamen die Tessiner nur zu wenigen gefährlichen Abschlüssen. Und vorne nutzten wir unsere Chancen. Das machte es für mich auch etwas einfacher.“ Zum 3:0 von Marc Wieser spielte Enzo Corvi bei seinem Comeback den entscheidenden Pass. Es war die erste Partie des 30-jährigen Mittelstürmers seit dem WM-Aus der Schweiz im Viertelfinal gegen Deutschland am 25. Mai und einer Rückenverletzung.

Den Meisterfavoriten besiegt
„Wir wollten gegen Lugano die Zweikämpfe gewinnen und uns rasch aus unserer Defensivzone spielen. Das gelang uns sehr gut“, stellt Aeschlimann fest. Und mit Blick auf auf das Auswärtsspiel vom Sonntag gegen die ZSC Lions bemerkt er am späten Samstagabend: „Wir müssen mit der gleichen Einstellung wie gegen Lugano aufs Eis: Kämpfen, 100 Prozent geben und dann sehen wir nach 60 Minuten, wie das Resultat steht, vielleicht auch erst nach 65 Minuten. Aeschlimann und seine Teamgefährten setzten die Vorgabe des Goalies perfekt um. Sie brauchten für ihren 3:2-Triumph beim meistgenannten Titelkandidaten weder eine Verlängerung noch ein Penaltyschiessen. Die Davoser gerieten in der 22. Minute zwar in Rückstand, hielten aber dennoch an ihrer Taktik fest und schafften noch im Mitteldrittel die Wende. Simon Knak, Matej Stransky und Klas Dahlbeck sorgten innert 14 Minuten für eine 3:1-Führung. Mehr als den Anschlusstreffer in Unterzahl liessen die Bündner danach nicht mehr zu. Sie verhielten sich mit kompromisslosem Einsatz so geschickt und in der Defensive so diszipliniert, dass die Zürcher gar nicht zu einem energischen Schlussspurt ansetzen konnten. So wurde der starke Aeschlimann im Schlussdrittel nur acht Mal auf die Probe gestellt.

Mit neuem Headcoach und Goalietrainer 
Das Spielsystem des neuen HCD-Trainers Josh Holden mit der kompakten Defensive, der schnellen Angriffsauslösung und der entschlossenen Zielstrebigkeit greift immer besser. Für ihn persönlich habe sich durch den Wechsel des Headcoaches allerdings wenig verändert, meint Aeschlimann. „Das Spielfeld ist nach wie vor gleich gross, und der Puck ebenfalls. Mein Job ist es, möglichst alle Pucks zu halten.“
Weit mehr als den Wechsel des Headcoaches betrifft Aeschlimann jener des Goalietrainers. Aus familiären Gründen kehrte Peter Mettler nach der letzten Saison ins Unterland zurück. Als Nachfolger verpflichtete der HCD den früheren finnischen Weltklasse-Torhüter Markus Ketterer. Er sei auch mit der aktuellen Situation sehr zufrieden, bemerkt Aeschlimann. „Wir arbeiten sehr intensiv zusammen und sind ständig im Austausch. Ketterer unterstützt mich auf jede Art und Weise. Für mich als Goalie ist das sehr hilfreich.“

Wegen der Champions Hockey League pausiert die National League am Dienstag. Für Davos geht es am Samstagabend in Kloten weiter. Am Sonntagnachmittag empfängt der HCD danach um 15.45 Uhr den EV Zug. Dabei tritt HCD-Headcoach Josh Holden erstmals gegen seinen langjährigen früheren Klub an.

Quelle: Hansruedi Camenisch / Davoser Zeitung    Foto: Maurice Parrée

10.10.2023 11:00