Der Turniersieg verlieh uns einen Energieschub | Hockey Club Davos

News - Der Turniersieg verlieh uns einen Energieschub

Nach zwei Siegen gegen Lugano und Zug musste sich der HCD am Samstag gegen Genf-Servette erstmals im neuen Jahr mit 3:4 nach Verlängerung geschlagen geben und mit einem Zähler begnügen. „Sieben Punkte aus diesen drei Spielen – das hätte ich am 1. Januar direkt unterschrieben“, sagt der deutlich erstarkte Davoser Center Enzo Corvi trotzdem.
Der HCD bestritt am Samstagabend bereits seine zehnte, kräftezehrende Partie seit dem 19. Dezember 2023, also innert 18 Tagen. Nach acht aufeinanderfolgenden Siegen – inklusive vier am Spengler Cup mit dem Turniersieg als Krönung – stoppte Genf-Servette die Serie. Aber erst in der Verlängerung. Am 19. Dezember hatte der HCD ebenfalls erst in der Overtime verloren, mit 4:5 gegen Ambri. Seit Anfang Jahr spielt der HCD in der National League gegen Teams, die mit Ausnahme von Ambri (ebenfalls am Spengler Cup) in der Altjahreswoche spielfrei waren und Kraft tankten konnten. Der HCD bekam es seither mit den ausgeruhten Teams von Lugano (2:1), Zug (5:4) und Genf-Servette (3:4 n.V.) zu tun, die zudem allesamt zumindest zum erweiterten Kreis der Titelkandidaten zählen. Unter diesen Voraussetzungen sagt Enzo Corvi, er hätte sofort unterschrieben, wenn man dem HCD zu Jahresbeginn gegen diese drei Konkurrenten sieben Punkte vorausgesagt hätte. Woher holte die Davoser Truppe die Energie dazu? „Der Spengler Cup war zwar anstrengend. Doch der Turniersieg verlieh uns einen Energieschub“, meint Corvi. „Zudem war das Ende unseres Mammutprogramms absehbar. Wir kämpften und gaben, was physisch möglich war.“

„Zu wenig clever, zu viele Strafen“
Beinahe hätte es für den HCD mit dieser Einstellung gegen Servette noch zu einem weiteren Sieg gereicht. Erst in der Verlängerung mussten sich die Davoser dem amtierenden Schweizer Meister mit 3:4 geschlagen geben. Captain Andres Ambühl hatte für den HCD bereits nach 139 Sekunden das 1:0 erzielt. Bis zur ersten Pause gingen dann die spielstarken Genfer mit 2:1 in Front. Simon Knak glich mit einer feinen Einzelleistung im Mitteldrittel aus. Corvi traf im einzigen Davoser Powerplay zum 3:2. Doch diese Führung hatte nur gut drei Minuten Bestand. „Wir waren zu wenig clever und nahmen zu viele Strafen“, analysiert Corvi. „Wenn man schon müde ist, sollte man besonders clever spielen. Das war heute jedoch nicht der Fall. Wir überstanden zwar die vier Unterzahlphasen in der regulären Spielzeit zwar ohne Gegentor, doch sie kosteten zusätzlich Kraft. Wir haben gegen Servette zwar nun zwei Punkte verloren, aber dennoch einen gewonnen. Und diesen nehmen wir sehr, sehr gerne mit.“
Der Davoser Mannschaft kommt es nun zupass, dass sie diese Woche nur einmal, am Freitag in Zürich gegen die ZSC Lions, antreten muss und nächste Woche gar ganz pausieren darf. „Jetzt gehen wir nach Zürich, lassen nochmals alles raus, was wir zurzeit noch haben und versuchen zu punkten. Nachher können wir die Beine ein paar Tage hochlagern. Dann haben wir vier, fünf Tage frei“, beschreibt Corvi das kommende HCD-Programm.

Auch mental schwieriger Saisonstart
Corvi selber ist einer der Gründe, weshalb der HCD seit Mitte Dezember konstant erfolgreich aufspielt. Der Davoser Spielmacher rannte lange seiner Bestform hinterher. Nicht von ungefähr. Corvi war an der Weltmeisterschaft im Mai nach Rückenproblemen fit gespritzt worden, damit er das Turnier überhaupt zu Ende spielen konnte. Die Folge war, dass der Mittelstürmer kein reguläres Sommertraining zum Aufbau der neuen Saison bestreiten konnte. Er verpasste auch sämtliche Vorbereitungsspiele und gab seinen Meisterschaftseinstand erst am 7. Oktober. Danach rannte Corvi logischerweise noch wochenlang seiner Form nach. „Ich wusste, dass ich nicht das aufs Eis bringe, was ich eigentlich kann, versuchte aber immer positiv zu bleiben“, erzählt er rückblickend. Mental sei das eine schwierige Zeit für ihn gewesen. Seine Teamkollegen hätten ihn aber immer unterstützt. „Sie puschten mich in der schwierigen Phase und redeten mir gut zu.“

Via Nati zur Topform
Auch ohne Topform erhielt der HCD-Center von Nationaltrainer Patrick Fischer ein Aufgebot für die Swiss Hockey Games von Mitte Dezember in Zürich, ein Vierländerturnier mit Schweden, Finnland, Tschechien und der Schweiz. „Mir tat es gut, in die Nati zu gehen. Das verlieh mir einen rechten Schub, vor allem spielerisch“, erklärt Corvi. „Danach spielte ich auch beim HCD etwas besser, und am Spengler Cup bewegte ich mich wieder auf meinem Top-Niveau. Ich zeigte gute Leistungen und fühlte mich auch gut. Jetzt im neuen Jahr habe ich das Gefühl, dass es mir immer besser läuft. Meinem Spielrhythmus kommt es entgegen, wenn wir jeden zweiten Tag spielen. Ich mag das.“

Quelle: Hansruedi Camenisch / Davoser Zeitung  Bild: Maurice Parrée

einen Energieschub

09.01.2024 10:30