News - Die Duplizität von Pech und Pannen
Der HCD kassiert wie schon am letzten Freitag zu Hause auch in Ambri gegen den gleichen Gegner sechs Gegentreffer und verliert schlussendlich erneut deutlich. Das hohe Resultat verzerrt den Spielverlauf ein wenig, ist aber keineswegs unverdient.
"Defensiv stabiler agieren und die sich bietenden Torchancen besser nutzen" - Davos hatte sich viel vorgenommen für dieses "Rückspiel" in Ambri. Vielleicht zu viel. Der HCD wirkte im ersten Drittel bemüht, aber merklich verkrampft. Wo sich ein Direktschuss erfolgsversprechend anbot, suchte man den Querpass. Und wenn ein Schuss aufs Tor kam, war dieser oft vorhersehbar und zu wenig platziert. Torchancen gab es bereits im ersten Drittel trotzdem genug, zum Beispiel auch in drei Überzahlsituationen. Doch die Leventiner machten es dem HCD nicht einfach, störten früh und aggressiv und zeigten danach offensiv einmal mehr ihre Kaltschnäuzigkeit.
Nach ausgeglichenen Startminuten eröffnete Kneubühler in der 11. Minute das Skore für das Heimteam. Er lenkte einen Schuss von der blauen Linie unhaltbar zum 1:0 ab und lancierte so eine turbulente Schlussphase im ersten Drittel. Der Coachingstaff des HCD monierte nämlich ein Offside vor dem Treffer und nahm deswegen die Coaches-Challenge. Die Schiedsrichter schauten sich die Szene im Video nochmals lange genau an und entschieden dann aber, dass das Tor regulär erzielt worden war. Nach Regelbuch heisst das nicht nur 0:1, sondern auch Strafe gegen den HCD. Diese nutzte Ambri durch Kostner direkt zum 2:0 für die Hausherren. Die Reaktion der Davoser war heftig. In der Folge krachte es mehrmals an den Banden, beide Mannschaften teilten knackige Checks aus. Meist mehr oder weniger im grünen Bereich. Dotti übertrieb es in der 14. Minute aber ein wenig und brachte Turunen regelwidrig zu Fall. Das Powerplay nutzte Nygren mit seinem bekannten Hammer von der blauen Linie zum 2:1 Anschlusstreffer. Der HCD war scheinbar zurück im Spiel und drückte diesem in den ersten Minuten im zweiten Drittel merklich den Stempel auf. Doch ausser Wiesers Pfostentreffer in der 26. Minute schaute erneut nichts Zählbares raus.
Ganz anders die Leventiner. Als HCD-Verteidiger Heinen in der 27. Minute eine Strafe fasste, bestraften die Tessiner die Davoser sofort. Rohrbachs Schuss wurde unhaltbar von einem Davoser Schlittschuh zum 3:1 abgelenkt (29.). Die Davoser steckten nicht auf und kämpften weiter. Wieder war es Nygren, der mit einem Schuss von der blauen Linie in Überzahl für mächtig Gefahr vor Ciaccio sorgte, aber im Gegenzug traf Zwerger mittels Shorthander zum vorentscheidenden 4:1 (37.). Es war wie verhext. Gleiches geschah auch nach dem hart erarbeiteten 2:4 Anschlusstreffer von Captain Ambühl im Schlussdrittel. Noch in der gleichen Minute stellt Dotti den alten Abstand wieder her (44.).
Bryan Flynns Schlusspunkt zum 6:2 (49.) war der zwölfte Gegentreffer für die Davoser in zwei Partien gegen Ambri. Diese Zahl zeigt schonungslos eines der Davoser Probleme. Mit durchschnittlich 4.1 Gegentreffern in den bisherigen 12 Partien besteht im Defensivverhalten dringender Handlungsbedarf. Ein weiterer Hebel müssen die Trainer in den Special Teams ansetzen. Viel zu wenig Treffer aus den sich zahlreich bietenden Überzahlsituationen stehen zu vielen Gegentreffern im Unterzahlspiel gegenüber. Zeit für Korrekturen hat man vorerst nur bis am Freitag. Dann reist der EHC Biel ins Eisstadion Davos.
Text: HCD-Onlineredaktion Bild: Keystone
Pech und Pannen