Die entscheidenden Pässe des Enzo Corvi | Hockey Club Davos

News - Die entscheidenden Pässe des Enzo Corvi

Am Samstag hat Enzo Corvi beim 3:2-Sieg des HCD nach Penaltyschiessen in Bern 88 Sekunden vor Ablauf des dritten Drittels das 2:2 vorbereitet. Und am Sonntag legte er für Matej Stranskys Siegtreffer zum 2:1 gegen die Rapperswil-Jona Lakers auf. Mit 18 Assists ist der Davoser Center der zweitbeste Passgeber der Liga.

Der HCD blickt auf ein erfolgreiches Wochenende zurück. Er eroberte sich in zwei hart umkämpften Partien fünf wichtige Punkte im Kampf um einen Playoff-Platz. Am Samstagabend gewann er auswärts gegen den SC Bern nach Zusatzschicht. Im finalen Penaltyschiessen trafen nacheinander Dennis Rasmussen, Andres Ambühl sowie Leon Bristedt für Davos, während HCD-Goalie Gilles Senn drei von vier Berner Penalties parierte. Erst kurz vor Ablauf des dritten Spielabschnitts hatte Marc Wieser mit dem 2:2 nach Vorarbeit von Enzo Corvi die drohende Niederlage abgewendet. Trotz des späten Siegs war Corvi nicht ganz glücklich. „Wir hatten einige gute Offensivaktionen und hätten eigentlich drei Punkte holen sollen“, sagt er rückblickend. „Wir wussten, dass die Berner angeschlagen waren und einige verletzungsbedingte Ausfälle hatten. Deshalb gaben wir von Beginn weg Gas und hätten aufgrund unserer Torchancen eigentlich nach dem Startdrittel klar führen müssen. Stattdessen gerieten wir danach mit 0:1 und später mit 1:2 in Rückstand. Wir zeigten aber Moral und kamen zwar spät, aber hoch verdient doch noch zum 2:2.“

Schon zehn Mal „Überstunden“
Bereits zum zehnten Mal musste der HCD im 23. Meisterschaftsspiel „Überstunden“ leisten, also mindestens in die Verlängerung oder danach gar noch ins Penaltyschiessen. „Das ist extrem. So etwas habe ich zuvor in meiner Karriere noch nie erlebt“, bemerkt Corvi und meint: „Für lange Spiele trainieren wir ja auch.“ Die National League sei brutal ausgeglichen“, stellt der HCD-Center fest, „weil in dieser Saison jede Mannschaft in jedem Match sechs Ausländer einsetzen darf. Sie sorgen dafür, dass insgesamt das Tempo höher und Powerplay besser ist. Man darf nicht viele Strafen nehmen. Und man muss in jedem Match hart kämpfen und eine 100-prozentige Leistung bringen, sonst reicht es nicht.“

Vorsprung nur noch verwaltet
Am Sonntag blieb dem HCD gegen die Rapperswil-Jona Lakers eine weitere Verlängerung  zwar erspart, doch es brauchte im Schlussdrittel mehrere Glanztaten von Torhüter Sandro Aeschlimann, damit die Bündner das Eis nach 60 Spielminuten mit einem 2:1-Sieg verlassen konnten. Die Entscheidung fiel im Mittelabschnitt, als zunächst Raphael Prassl in Unterzahl einen Konter nach präzisem Pass von Simon Knak mit dem Ausgleich abschloss. Und 42 Sekunden vor der zweiten Pause hämmerte Matej Stransky nach einem Zuspiel von Corvi den Puck mittels Direktabnahme in doppelter Überzahl ins „Rappi“-Tor. „Es war eine ausgeglichene Partie, die beidseits mit hoher Intensität geführt wurde. Die Zuschauer unterstützten uns im ausverkauften Davoser Eisstadion ausgezeichnet. Wir versuchten, ein hohes Tempo anzuschlagen und durchzuziehen, weiter auch, die läuferisch starken Lakers-Verteidiger früh unter Druck zu setzen“, analysiert Corvi. Das Schlussdrittel verkam dann allerdings zu einer Davoser Abwehrschlacht. „Da versuchten wir den knappen Vorsprung zu verwalten, was man eigentlich nicht tun sollte“, meint Corvi. „Wir hätten den Gegner wie vor allem in der zweiten Hälfte des Mittelabschnitt weiter unter Druck setzen und einen dritten Treffer anstreben sollen.“

Bereits 18 Assists für Corvi
Corvi liess sich am Wochenende mit seinen beiden entscheidenden Pässen, die zu Toren führten, bereits die Assists Nummer 17 und 18 notieren. Mit diesen 18 Punkten ist der Davoser gemeinsam mit Ambris Michael Spacek und Servettes Tanner Richard zweitbester Passgeber der National League. Die Assist-Liste führt  der zurzeit verletzte „Rappi“-Stürmer Roman Cervenka an (22). Corvi, der selber in dieser Meisterschaft erst einen Treffer erzielte, freut sich über seine starke Pass-Ausbeute. „Die 18 Assists sind eine unglaubliche Zahl. Ich war schon immer der Passeur. Ich versuche als Center meine Flügel in Szene zu setzen. Indem ich die gegnerischen Verteidiger und Stürmer auf mich ziehe, erhalten meine Mitspieler nach meinen Pässen etwas mehr Raum für Aktionen und zum Toreschiessen“, meint der technisch und läuferisch ausgezeichnet beschlagene Stürmer mit hervorragender Übersicht und genialem Spielgefühl.

Gelegenheit, sein Skorerpunktkonto zu erhöhen, erhält Corvi bereits am Dienstagabend, wenn um 19.45 Uhr der aktuell zweitklassierte EHC Biel in Davos gastiert. Corvi beschreibt die Bieler als „eine spielerisch starke Mannschaft. Sie haben sowohl gute Ausländer als auch gute Schweizer in ihren Reihen und spielen mit viel Power. Wir dürfen nicht viele Strafen kassieren und müssen gegen diesen läuferisch ausgezeichneten Widersacher eine gewisse Härte ins Spiel bringen.“

Quelle: Hansruedi Camenisch/Davoser Zeitung   Foto: Maurice Parrée

Enzo Corvi

29.11.2022 11:00