Ein grosses Herz hat nicht gereicht

24.3.2023, 23:00

Der HCD ist am Freitagabend mit einer 0:1-Auswärtsniederlage durch einen Treffer von Willy Riedi in der 48. Minute gegen die ZSC Lions im Playoff-Viertelfinal ausgeschieden. Die Davoser zeigten nochmals eine starke Leistung mit einem hervorragenden Penaltykilling, vorne brachten sie den Puck aber nicht an ZSC-Goalie Simon Hrubec vorbei.

HCD-Stürmer Joakim Nordström konnte nach seiner im letzten Match erlittenen Hirnerschütterung die Reise nach Zürich nicht antreten. Sein Täter, Phil Baltisberger, musste wegen einer nachträglichen Spielsperre zuschauen, nachdem er am Mittwoch wegen seines Ellbogenchecks nicht mit einer Fünfminutenstrafe belegt worden war. Valentin Nussbaumer spielte wie schon nach Nordstöms Ausscheiden in Davos erneut als Center. Als sechster Ausländer gab Verteidiger Joseph Morrow an der Seite von Aaron Irving sein Playoff-Debüt beim HCD.

Die Davoser zeigten von Beginn weg, dass sie noch nicht in die Ferien wollten. Nach 52 Sekunden schoss Marc Wieser erstmals aus Zürcher Tor. Und nach knapp drei Minuten vereitelte ZSC-Goalie Simon Hrubec die erste gute Davoser Chance von Simon Knak. Weil anderseits die Platzherren versuchten, mit einem frühen Treffer den Bündnern den Schneid abzukaufen, entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Beidseits zeigten sich aber die Defensivabteilungen diszipliniert und kompakt. Zudem bestätigte HCD-Goalie Sandro Aeschlimann genauso wie sein Gegenüber Hrubec seine ausgezeichnete Playoff-Form. Kurz vor der ersten Pause kamen die Bündner zu ihrem ersten Powerplay. Sie schafften es aber nicht, die Zürcher Festung zu knacken.
Das zweite Drittel wurde lange geprägt durch Strafen, starke Penaltykillings und erfolglose Powerplays. Michael Fora konnte nach 35 Sekunden den von der Kühlboxe kommenden und vorprellenden Alexandre Texiers nur noch mittels Foul stoppen. Kaum war der HCD-Verteidiger zurück auf dem Eis, kassierte Aaron Irving nach einem angeblichen Check gegen den Kopf von Jerôme Bachofner fünf Minuten plus Spielrestausschluss. Das Davoser Boxplay inklusive Aeschlimann klappte aber weiter hervorragend. Die Bündner überstanden Irvings Strafe genauso  wie danach den Anfang einer weiteren gegen Sven Jung. Dann wurde Simon Bodenmann für einen Stock ins Gesicht von Andres Ambühl mit vier Strafminuten belegt. Das hatte zur Folge, dass die Davoser 3:08 Minuten in Überzahl anstürmen konnten. Aber auch die Bündner nutzten diese Möglichkeit nicht. Bei wieder beidseits komplettem Spielerbestand schoss schliesslich Klas Dahlbeck unmittelbar vor der zweiten Pause den Puck ganz knapp am Zürcher Torgehäuse vorbei.
Zu Beginn des dritten Drittels überstanden die Bündner noch eine weitere Strafe. Keine Abwehrchance hatte Aeschlimann aber in der 48. Minute, als Willy Riedi einen Weitschuss von Christian Marti unhaltbar ins Tor ablenkte. Es folge nochmals ein letztes starkes, aber erfolgloses Aufbäumen der Davoser. 146 Sekunden vor Spiel- beziehungsweise Saisonende setzten sie mit einem sechsten Feldspieler an Stelle des Torhüters zum finalen Schlussspurt an. Sie scheiterten aber erneut an der gut strukturierten, kräftigen ZSC-Defensive oder spätestens an Hrubec. So ging für den HCD um 22.20 Uhr die Meisterschaft viel zu früh zu Ende.

Quelle: HCD-Onlineredaktion  Foto: ZSC