
Ein Kampf bis zum Schluss
27.2.2024, 22:26
Der HCD hat am Dienstagabend gegen Ajoie 6:4 gewonnen und damit drei wichtige Punkte im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation eingefahren. Es war allerdings ein Kampf und Krampf bis zur Schlusssirene. Valentin Nussbaumer erzielte einen Hattrick, Aleksi Mustonen buchte bei seinem HCD-Debüt zwei Assists.
Aleksi Mustonen gab gegen Ajoie sein HCD-Debüt. Der 28-jährige Finne spielte an Stelle von Joakim Nordström, der am Montagabend Vater eines Sohnes geworden war. Mustonen führte als Center die Sturmreihe mit Andres Ambühl und Valentin Nussbaumer an. Er wusste sich bald einmal vorteilhaft ins Szene zu setzen. In der 6. Minute lenkte Mustonen einen Schuss von Davyd Barandun vor dem Tor direkt quer weiter, so dass Valentin Nussbaumer den Puck problemlos zum Führungstreffer einschieben konnte.
Diese Kombination war allerdings praktisch der einzige Höhepunkt der Bündner im Startdrittel. Dieses gehörte klar den Gästen. HCD-Goalie Sandro Aeschlimann stoppte Philip-Michael Devos bei einem Solovorstoss (5.). Und Thomas Thiry scheiterte am Pfosten (9.). Das 1:1 mit einem Weitschuss vom T.J. Brennan war nicht mehr als die logische Folge der Dominanz der Gäste (10.). Bis zum Ende des Schlussdrittels schraubten die Jurassier das Schussverhältnis auf 15:6, begünstigt auch durch zwei Powerplayphasen. Die zweite nennenswerte Davoser Torchance hatte Matej Stransky zwölf Sekunden vor der ersten Pause. Die Davoser taten sich mit Ajoies bissiger Störarbeit schwer. Sie bekundeten bereits bei der Angriffsauslösung grosse Probleme und begingen zu viele individuelle Fehler. So konnte gar nicht erst ein richtiger Spielfluss aufkommen.
Das änderte sich im Mittelabschnitt. Der HCD bekam mit zunehmender Spieldauer den Gegner besser in Griff. Die Pässe kamen nun vermehrt an. Und mit Nussbaumer hatten die Davoser den auffallendsten Spieler in ihren Reihen. Er offenbarte jene Lockerheit, die mehreren seiner Mitspieler an diesem Abend fehlte. Nussbaumer erzielte nach Vorarbeit von Sven Jung und Michael Fora das 2:1 (23.). Und im ersten Davoser Powerplay traf der Flügelstürmer zum 3:2 (28.). Ambühl und Mustonen hatten dieses Tor vorbereitet. Die vermehrten Offensivaktionen der Platzherren nutzte Sven Jung nach einem von Chris Egli gewonnenen Bully zum vierten Davoser Tor (32.). 15:9 Torschüsse dokumentierten die Überlegenheit im Mitteldrittel. In der Defensive blieben sie allerdings zögerlich und fehleranfällig. So hatte Kevin Fey im Slot völlig freistehend zum 2:2 einschiessen können (25.).
Im Schlussdrittel mussten die Platzherren allerdings nochmals um den Sieg zittern und bangen. In der 45. Minute verkürzte Jonathan Hazen auf 3:4. Die Schiedsrichter anerkannten den Treffer nach einer Coaches Challenge des HCD und sehr langer Videokonsultation. Das hatte eine Zweiminutenstrafe gegen Davos zur Folge. Kurz danach kassierte Klas Dahlbeck einen weiteren Zweier. So mussten sich die Davoser während 63 Sekunden mit nur drei Feldspieler erfolgreich wehren. In der 50. Minute schien die (Vor-)Entscheidung nach Yannick Frehners 5:3 (Assists Leon Bristedt und Dominik Egli) gefallen. Doch 43 Sekunden vor Spielende verkürzte Daniel Audette auf 4:5. 16,3 Sekunden vor der Schlusssirene erlöste Chris Egli die Bündner mit seinem Treffer ins leere Ajoie-Tor. Will der HCD aber auch in Biel gewinnen, darf er sich nicht mehr so viele Aussetzer in der Defensive und im Aufbau leisten wie gegen Ajoie.
Die letzten Partien der Regular Season folgen sich nun im Zwei-Tage-Rhythmus. Am Donnerstag gastiert der HCD beim EHC Biel. Die Seeländer werden nach der Entlassung von Trainer Petri Matikainen in dieser Partie erstmals von Sportchef Martin Steinegger gecoacht. Am kommenden Samstag gastiert der Tabellenführer ZSC Lions beim HCD in Davos (Spielbeginn 19.45 Uhr). Und zum Abschluss der Qualifikation müssen die Davoser am nächsten Montag die weite Reise in den Jura nach Pruntrut zum HC Ajoie antreten.
Text: HCD-Onlineredaktion Foto: Maurice Parrée