Energie im richtigen Moment nutzen | Hockey Club Davos

News - Energie im richtigen Moment nutzen

Dank Siegen in Rapperswil-Jona und zuhause gegen Ajoie ist der HCD in der Tabelle auf Platz 3 vorgerückt. Ein Mammutprogramm leistet zurzeit unter anderen Michael Fora. Der 27-jährige Davoser Verteidiger erklärt, was das für ihn bedeutet und wie er damit umgeht.

Dank drei Siegen seit der Nati-Pause – 2:1 nach Verlängerung gegen Servette, 4:2 gegen die Rapperswil-Jona Lakers und 4:0 gegen Ajoie hat sich der HCD vergangene Woche in der National League auf Platz 3 vorgearbeitet und wichtige Schritte für die direkte Playoff-Qualifikation getan. „Wir spielten gut“, hält Michael Fora nach dem 4:0 gegen Ajoie fest. „Schon im ersten Drittel erarbeiteten wir uns gute Chancen, doch da verwerteten wir sie noch nicht. Im Mittelabschnitt klappte es dann auch mit den Treffern. Es war wichtig, dass wir das Spiel bestimmen und auch im letzten Drittel kontrollieren konnten.“

Die Penaltykilling-Spezialisten
So einfach, wie es das glatte Schlussresultat aussagen könnte, war es für die Davoser allerdings nicht. Im Mitteldrittel, in dem Davos aller vier Tore erzielte, kassierten Valentin Nussbaumer und Joakim Nordström beim Stand von 2:0 nacheinander je eine Fünfminuten- und Spieldauer-Disziplinarstrafe. Da bedeutete, dass der HCD volle zehn Minuten in Unterzahl agieren musste. „Das waren zwei nicht einfache Phasen, aber gleichzeitig sehr gute Tests für unsere Mannschaft“, meint Fora rückblickend. „Wir spielten das Penaltykilling sehr gut. Jeder gab alles für die Mannschaft. Wir verhielten uns in unserer Abwehrzone sehr diszipliniert und standen kompakt. So kam der Gegner kaum in gute Abschlusspositionen. Zudem konnten wir uns auf unseren Torhüter Gilles Senn verlassen. Dass wir die zehn Minuten in Unterzahl schadlos überstanden – ja wir schossen in dieser Zeit gar noch unseren fünften Treffer – half uns natürlich, die Partie zu gewinnen.“ Der HCD ist in der Boxplay-Statistik ligaweit die Nummer 1. Er hat in 46 Partien in Unterzahl erst 15 Gegentore zugelassen (mindestens zehn weniger als alle Konkurrenten) und weist eine Erfolgsquote von 88,89 Prozent auf.

„Energie im richtigen Moment nutzen“
Beim HCD ist die Saison für die Verteidiger Magnus Nygren, Sven Jung und wohl auch Thomas Wellinger verletzungsbedingt bereits gelaufen. Am Wochenende fehlte zudem der erkrankte Dominik Egli. Umso mehr mussten andere „an die Säcke“. Fora verzeichnete gegen Servette 20:02 Minuten Eiszeit, gegen „Rappl“ 24:13 und gegen Ajoie gar 25:03 Minuten. Ähnlich lange kamen die ausländischen Abwehrspieler Klas Dahlbeck und Aaron Irving zum Einsatz. „Wenn ich pro Match so lange auf dem Eis stehe, muss ich mich schlauer verhalten, das heisst, ich muss meine Energie im richtigen Moment nutzen“, erklärt Fora. „Ich versuche, das Spiel noch besser zu lesen, nicht einfach zu laufen und überall hinzurennen. Ich fokussiere mich noch besser.“

„Viel Schlafen und viel Essen“
Doch schmerzt bei einem solchen Mammutprogramm nach dem Match oder am anderen Morgen nicht der ganze Körper? Fora lacht: „Nein, im Moment geht es mir sehr gut. Wenn man gewinnt, ist es zudem einfacher, die Spiele zu verkraften. Ich fühle mich körperlich und mental bestens, was mir auch viel Vertrauen gibt – auch für die kommenden Spiele.“ Wichtig sei natürlich, dass man bei diesem Pensum sehr gut auf die Erholung achte, betont der HCD-Verteidiger. „Das beginnt bereits unmittelbar nach den Partien mit Stretching und Roll-out. Am wichtigsten ist für mich, dass ich viel schlafe und – wie ich immer sage – auch gut esse. Ich habe meinen eigenen Verpflegungsplan. Da versuche ich, viel und ausgewogen zu essen.“

Am Dienstagabend kommt Lausanne
Zu seinem Sonntagprogramm meint der gebürtige Tessiner am Samstagabend: „Am Sonntag ist totale Erholung angesagt. Ab und zu gehe ins Spa, um die Muskeln zu lockern. Sicher spaziere ich ein bisschen in Davos, um den Körper zu bewegen. Und am Montag geht es dann zurück zur Arbeit ins Eisstadion, dass heisst für mich wie gewohnt hart arbeiten, um für den nächsten Match bereit zu sein. Dieser steht für Fora und seine Teamgefährten bereits am Dienstagabend an. Dann empfängt der HCD den HC Lausanne. „Ich erwarte eine sehr schwierige Partie“, bemerkt Fora. „Unsere Spiele gegen Lausanne sind immer sehr eng. Die drei bisherigen Begegnungen wurden jeweils erst im Penaltyschiessen entschieden. Wir müssen wieder über 60 oder auch mehr Minuten sehr diszipliniert auftreten.“

Quelle: Hansruedi Camenisch / Davoser Zeitung   Foto: Maurice Parrée

im richtigen Moment

21.02.2023 11:00