News - Enzo Guebey will auch "zu Hause" in Genf unbedingt punkten
Beim 6:3-Erfolg gegen den EVZ schoss Verteidiger Enzo Guebey das 2:0, in einer „verrückten Partie“, wie er sagt. Jetzt freut sich Guebey ganz besonders auf den nächsten Match des HCD vom Freitag in Genf – nicht von ungefähr.
Als Enzo Guebey am Dienstagabend schon in der siebten Minute mit einem präzisen Weitschuss das 2:0 erzielte, schien die Partie den von den HCD-Fans erhofften Verlauf zu nehmen. Es kam vorübergehend allerdings ganz anders. Nach 26 Minuten führten die stark auftrumpfenden Zuger mit 3:2. Da zog Josh Holden erzürnt die Notbremse. Der HCD-Coach nahm sein Timeout und sprach energisch auf seine Spieler ein. „Wie schon in der ersten Pause sagte er uns, dass wir mit viel mehr Intensität auftreten und endlich die Zweikämpfe gewinnen müssen“, verrät Guebey nach dem Spiel. Und dann habe Holden noch bemerkt: „Okay guys, ab sofort beginnen wir damit!“
Das Eigentor des Jahres
Noch im Mitteldrittel erzielte HCD-Topskorer Matej Stransky das 3:3. Im Schlussabschnitt kippte die Partie dann völlig. Einerseits stellten sich die Davoser besser auf den Gegner ein. Anderseits zollten die Zuger aber auch ihrem hohen Tempo Tribut; den Gästen ging die Luft aus. In der 52. Minute setzte Valentin Nussbaumer zu einem Sturmlauf an. Der HCD-Stürmer umkurvte mehrere Gegenspieler, worauf er seinen Sololauf mit dem 4:3 krönte. Zur verrückten Partie passte das 5:3. Mit einem missglückten Rückpass aus der Davoser Abwehrzone traf Jan Kovar 143 Sekunden vor Spielende ins eigene, leere Tor, nachdem der Zuger Goalie für den Schlussspurt einem sechsten Feldspieler Platz gemacht hatte. Weil Nussbaumer zuvor als letzter HCD-Spieler am Puck gewesen war, wurde der Treffer regelkonform ihm zugeschrieben.
Als Notnagel zum HCD
„Das sind drei für wichtige Punkte für uns im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation“, freut sich Guebey. Der 24-jährige Verteidiger war erst im Oktober als Ersatz für den bei einem Autounfall schwer verletzten Noah Schneeberger aus der Organisation der ZSC Organisation zum HCD gestossen. Er entpuppte sich rasch als zwar unauffälliger, aber disziplinierter, zuverlässiger und zweikampfstarker Abwehrspieler. Am 24. Januar verlängerte der HCD den Ende Saison auslaufenden Vertrag mit Guebey um zwei weitere Jahre. „Mir gefällt es sehr in Davos. Ich liebe den Ort und die Fans. Und ich fühle mich in der Mannschaft sehr wohl“, sagt der Franzose mit Schweizer Eishockeylizenz. Als mir der HCD die Chance eröffnete, auch in den beiden nächsten Saisons hier zu spielen, brauchte ich nicht lange zu überlegen.“
In Frankreichs Nationalteam
Letzte Woche bestritt Guebey mit Frankreichs Nationalmannschaft in Epinal zwei Länderspiele mit Siegen gegen Österreich (6:0) und Dänemark (5:4). „Weil wir im Nationalteam ein anderes Spielsystem umsetzen als beim HCD, musste ich mich anpassen“, erzählt der 24-Jährige. Das sei für einen Verteidiger nicht ganz einfach. „Aber wir haben eine wirklich gute Equipe; es hat Spass gemacht“, bemerkt Guebey. Mit einem Lächeln ergänzt er: „Und ich konnte wieder einmal Französisch sprechen. In Davos wird in der Kabine bekanntlich Deutsch oder Englisch geredet. Ich bin daran, Deutsch zu lernen. Es ist nicht einfach, aber ich mache Fortschritte.“ Der Verteidiger bestritt für Frankreich schon die beiden letzten Weltmeisterschaft. Selbstverständlich ist es sein Ziel, auch für die nächste A-WM im Mai dieses Jahres in Tschechien wieder ein Aufgebot zu erhalten.
Wiedersehen mit der Familie in Genf
Vorerst gilt Guebeys Fokus aber dem HCD. Am Freitagabend gastieren die Bündner in Genf beim Schweizer Meister Servette. Und am Sonntag empfängt der HCD um 20 Uhr den Tabellenvierten Lausanne im Davoser Eistadion. Guebey erwartet zwei sehr intensive Partien. Speziell wird ihn die Partie in Genf. Gebey wuchs in Sallanches in Frankreich etwa 50 Kilometer von Genf entfernt auf. Im Eishockey wurde er bei Servette gross. Als Zwölfjähriger spielte Guebey bei den Mini Top in Servettes U15-Team. Bei den Westschweizern kletterte er die Nachwuchsleiter hoch. Am 20. Oktober 2017 gab er mit 18 Jahren in der Partie zwischen Genf-Servette und dem SC Bern sein Debüt in der National League. Wenn Guebey nun am Freitagabend mit dem HCD in der Genfer Les Vernes-Eishalle aufspielt, wird seine ganze Familie im Stadion sein.
Quelle: Hansruedi Camenisch / Davoser Zeitung Foto: Maurice Parrée
in Genf unbedingt punkten