Mangelnde Konstanz als Ärgernis | Hockey Club Davos

News - Mangelnde Konstanz als Ärgernis

Da war einer aber richtig „sauer“: „Wir schaffen es nicht, 60 oder noch mehr Minuten konstant auf hohem Niveau zu spielen“, stellt HCD-Topskorer Matej Stransky am Samstag nach der 2:3-Niederlage nach Penaltyschiessen gegen Lugano fest. Am Dienstagabend empfängt das bereits für die Playoffs qualifizierte Davos den HC Ambri-Piotta.

Kurz nach 22 Uhr steht Matej Stransky am Samstagabend im Davoser Eisstadion im Kabinengang. Seine Miene ist ernst, er wirkt zwar ruhig und überlegt, aber in seinem Innern kocht es offensichtlich. „Unser Startdrittel war ziemlich gut; das war es dann jedoch auch schon. Denn danach hörten wir für 40 Minuten auf zu arbeiten und zu kämpfen“, stellt der 29-jährige HCD-Topskorer etwas überspitzt fest. „Ähnlich war es bereits am letzten Dienstag, als wir gegen Lausanne zuhause mit 0:2 verloren. Es kann doch nicht sein, dass wir in unserem Stadion nicht während der ganzen Partie voll konzentriert auftreten und alles geben! Klar, unsere Gegner kämpfen noch um die Teilnahme an den Pre-Playoffs; deshalb geben sie Vollgas. Aber für uns rücken die Playoffs näher. Wenn wir dort eine Chance haben wollen, braucht es Konstanz auf höchstem Niveau vom ersten Bully bis zur letzten Spielsekunde.“

Schon Stranskys 25. Saisontreffer
Stransky selber hatte den HCD im ersten Powerplay in der 15. Minute im wahrsten Sinn des Wortes in Führung geschossen – mittels Direktabnahme nach einem präzisen Querpass von Enzo Corvi. Es war bereits der 25. Saisontreffer des HCD-Topskorers. „Natürlich üben wir solche Abschlüsse im Training regelmässig“, bemerkt Stransky. Eigentlich kennt die ganze National League mittlerweile diese Davoser Powerplay-Variante. Weil es jedoch so schnell geht, schaffen es die Torhüter trotzdem oft nicht, rechtzeitig die Seite zu wechseln. Und eine Mann-Deckung für den Tschechen ist nicht möglich, wenn der HCD in Überzahl spielt. 102 Sekunden vor der ersten Pause erhöhte Dominik Egli ebenfalls im Powerplay gegen Lugano mit einem Weitschussknaller den Vorsprung. Das entscheidende Zuspiel kam erneut von Corvi. Es war bereits der 33. Saisonassist des umsichtigen Davoser Spielmachers. „Unser Powerplay klappte, doch bei fünf gegen fünf Feldspielern müssen wir das nächste Mal besser sein“, bemerkt Stransky.

Bereits zum 20. Mal in die Verlängerung
Doch das war es dann auch schon aus Davoser Sicht. Markus Granlund brachte die Tessiner mittels Penalty nach einem Foul an Giovanni Morini wieder heran (37.). Und zu Beginn des dritten Drittels nutzten die Gäste einen Fehlpass in der Davoser Defenisve zum 2:2. Dann kam es für den HCD zu einem Jubliäum. Bereits zum 20. Mal (!) musste er im 49. Meisterschaftsspiel in die Verlängerung und anschliessend zum 13. Mal in ein finales Penaltyschiessen. In diesem trafen Stransky und Joakim Nordström an seinem 31. Geburtstag für Davos. Gleich drei Luganesi bezwangen indes HCD-Goalie Sandro Aeschlimann.

Topskorerduell Stransky gegen Corvi
Zum drittletzten „Quali“-Spiel empfängt der HCD am Dienstagabend um 19.45 Uhr den Spengler Cup-Sieger  Ambri-Piotta – jenes Ambri, das die Davoser am letzten Freitag auswärts in der Verlängerung mit 4:3 bezwungen hatten. Auch jene Partie war aus Stranskys Sicht „ein Auf und Ab.“ Klas Dahlbeck glich zum 1:1 aus (10.), Valentin Nussbaumer zum 2:2 (26.). Dennis Rasmussen schoss Davos mit 3:2 in Führung (43.). Und der Schwede erzielte in der Overtime nach 218 Sekunden auch den Siegtreffer. „Zwei wichtige Punkte für uns“, meint Stransky rückblickend. Der Tscheche erwartet am Dienstag erneut eine hartumkämpfte Partie, „in welcher wir endlich von Anfang bis Schluss unser Spiel auf hohem Niveau durchziehen müssen.“ Drei Partien vor dem Ende der Regular Season steht der HCD bereits definitiv als Playoff-Viertelfinalist fest. Mannschaftsintern liefern sich Stransky und Corvi noch ein enges Duell um die Topskorerkrone, das beide als ausgeprägte Teamplayer allerdings persönlich nicht besonders interessiert. Zurzeit liegen sie mit je 39 Skorerpunkten gleichauf.

Quelle: Hansruedi Camenisch / Davoser Zeitung   Foto: Maurice Parrée

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28.02.2023 11:00