News - Maskiert im Davoser Eispalast
3526 Zuschauer, allesamt mit Hygienemasken über Mund und Nase, haben am Samstagabend den 9:2-Kantersieg des HC Davos im erneuerten Eispalast gesehen. HCD-CEO Marc Gianola lobt die Besucher für ihre Disziplin. Das Schutzkonzept habe sich bewährt, kleine Anpassungen seien jedoch nötig.
Corona macht vieles anders, auch im Eishockey. So war am Samstagabend die Saison-Heimpremiere des HCD «ausverkauft», obwohl «nur» 3526 (begeisterte) Zuschauer auf den Rängen sassen. Mehr lässt die Zwei-Drittel-Vorgabe aller Sitzplätze, die der Bund bestimmt und das Gesundheitsdepartement des Kantons Graubünden bestätigt hat, aufgrund der Corona-Pandemie genau so wenig zu wie Stehplätze oder Gästefans. Im und um das Stadion gelten Maskenplicht, die Originalmaske im HCD-Fanshop ist zurzeit bereits ausverkauft. Bei den nicht weniger als zwölf Eingängen werden Ticket, QR-Code und stichprobenartig die Identitätskarte sämtlicher Matchbesucher kontrolliert.
«Endlich wieder Eishockey – die Maske stört nicht»
«Alles halb so schlimm», sagt die Davoserin Andrea Gerber in der zweiten Drittelspause. «Wir alle sind froh, dass wir hier im Stadion endlich wieder Eishockey sehen und mit unserem HCD mitfiebern können. Da nehmen wir die Maskenpflicht gerne auf uns.» Sie lobt die ausgezeichnete Sichtweise von ihrem Sitzplatz hoch über dem Eis auf der Westseite der Arena. Ähnlich äussert sich Luzi Boltiger aus St. Gallenkappel. Zum 20. Mal in Folge hat er die Saisonkarte für sämtliche HCD-Heimspiele eingelöst. Dass er dieses Jahr wegen der unsicheren Coronazeit darauf verzichten würde, war für den eingefleischten HCD-Fan nie ein Thema. Und dass er erstmals überhaupt einen Match mit einer Schutzmasse beobachten muss, stört ihn nicht. «Was soll’s» meint Boltiger. «Bei Zugfahrten ist die Maske ja schon seit längerem Vorschrift, und seit kurzem auch immer mehr beim Einkaufen oder bei anderen Gelegenheiten. Man gewöhnt sich rasch daran.» Explizit lobt er die Kontrolle beim Stadioneingang. «Das ging zügig voran.»
«Die Zuschauer waren sehr diszipliniert»
Mehr als 300 Seiten umfasst das äusserst detaillierte Corona-Schutzkonzept, dass der HCD für sämtliche Bereiche verfasst hat. Sie hätten akribisch auf das erste Heimspiel hingearbeitet. Im Vorfeld sei dennoch viel Nervosität und Ungewissheit vorhanden gewesen, sagt HCD-CEO Marc Gianola nach dem Spiel. Er zieht eine positive erste Bilanz. «Die Zuschauer waren sehr diszipliniert, die Masken wurden sehr gut getragen. Wenn man nahe beisammen ist, ist die Maske das wichtigste Element.» Insgesamt sei die Premiere in Ordnung verlaufen. In solchen Konzepten gebe es dennoch immer wieder Punkte, die man verbessern müsse. Trotz aller Überlegungen und Massnahmen sei es vereinzelt zu Massenansammlungen gekommen. Auf jene bei den Eingängen sei rasch reagiert worden. Zu einem kurzen Stau kam es nach Spielende beim Verlassen des Stadions – nicht zuletzt, weil eine Person verunfallte. «Aus solch unvorhergesehenen Vorfällen werden wir unsere Lehren ziehen», betont Gianola. «Wir wollen unbedingt verhindern, dass viele Leute zusammenstehen.»
Quelle: Hansruedi Camenisch / Davoser Zeitung Bild: Maurice Parrée
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