Matej Stransky, der Schwerstarbeiter
5.1.2024, 11:00

Am Dienstagabend bereitete Matej Stransky bereitete das Tor zum 1:1 gegen Lugano für Valentin Nussbaumer vor. Beim Sieg in Zug war der Tscheche der Passgeber zum 1:0 nach 21 Sekunden. Schwerstarbeiter Stransky bestritt bereits sein 16. Spiel seit dem 1. Dezember und schon den 44. Ernstkampf in dieser Saison.
Im mit 6547 Zuschauern ausverkauften Davoser Eispalast zeigte die Matchuhr am Dienstagabend auf dem Viedeowürfel die 35. Spielminute an. Der 1,93 Meter grosse und 98 Kilogramm schwere Matej Stransky versetzte auf der linken Seite mit ein paar Finten Luganos Santeri Alatalo. Dann stürmte der 30-jährige Tscheche wuchtig Richtung Lugano-Tor, bis er zu Fall gebracht wurde. Headschiedsrichter Miroslav Stolc signalisierte bereits ein Foul. Der Puck blieb aber noch im Spiel. Valentin Nussbauer erkannte die Situation blitzschnell und schob die Scheibe zum 1:1 ins Torgehäuse der Tessiner.
«Es war ein hartes Spiel, unsere Beine waren nach den vier intensiven Partien am Spengler Cup noch schwer. Unter diesen Umständen zeigten wir ein gutes Spiel», sagt Stransky wenige Minuten nach dem 2:1-Sieg über Lugano. Yannick Frehner hatte die Niederlage der Tessiner mit dem zweiten HCD-Treffer besiegelt (45). «Wir wurden müder und müder. Aber jeder kämpfte und gab dem Gegner keinen Zentimeter Eis preis. Am Schluss wurden wir für den totalen kollektiven Einsatz belohnt. Wir begingen während der ganzen Partie nur wenige individuelle Fehler. Und unser Torhüter Gilles Senn zeigte eine ausgezeichnete Partie», analysiert Stransky weiter.
Spielen und Schlafen
Stranskys Antritt ist zurzeit weniger explosiv als auch schon. Das verargt ihm niemand. Der 30-jährige Tscheche bestritt am Donnerstagabend bereits seinen 44. Ernstkampf in dieser Saison seit dem 15. September. Es war seine 34. Partie der Schweizer Meisterschaft. Dazu gesellen sich sechs Länderspiele mit Tschechien, je drei am Karjala-Cup im November – dort war Stransky gar Topskorer des Vierländerturniers mit Schweden, Finnland, Tschechien und der Schweiz – und am den Swiss Hockey Games vor Weihnachten in Zürich sowie vier weitere intensive Matches in der Altjahreswoche am Spengler Cup. Allein im Dezember bestritt der Flügelstürmer, der beim HCD regelmässig im Powerplay und Boxplay noch zu zusätzlichen Eiszeitminuten kommt, 14 Partien. «Natürlich ist das Programm hart. Ich schlafe viel, das kann ich dir garantieren», sagt Stransky, der beim HCD mit 17 Treffern und zehn Assists Topskorer ist, im Interview. Seine Müdigkeit verhehlt er nicht. «Ich muss mich einfach puschen. Meine Teamgefährten helfen mir, indem jeder in jedem Einsatz hart arbeitet und kämpft. Jeder gibt in unserer Mannschaft immer sein Bestes.»
Am Spengler Cup entdeckt
In der Silvesternacht verschlief Stransky den Jahreswechsel. Das war es ihm nach dem vorangegangene Spengler-Cup-Triumph mit dem 4:3-Finalsieg gegen Dynamo Pardubice allerdings allemal wert. «Der Spengler-Cup-Sieg bedeutet mir viel», bemerkt Stransky. «Dieses Turnier zu gewinnen machte viel Spass. Unsere Fans waren grossartig, ganz Davos war im Freudentaumel. Und ich glaube, dass wir vom hohen Rhythmus und der grossen Qualität der Spiele im weiteren Saisonverlauf profitieren werden.» 2018 spielte Stransky erstmals am Spengler Cup. Damals verlor er das Endspiel mit Ocelary Trinec gegen das Team Canada 0:4. Jene Tage in Davos waren für seine Zukunft dennoch wegweisend. Stransky fiel dem damaligen Davos-Trainer Christian Wohlwend auf. 2021 unterschrieb der Tscheche beim HCD. «Ich habe mich 2018 in Davos verliebt und war glücklich, als ich den Vertrag erhielt», bemerkt Stransky rückblickend. Diese Liebe hält an. Schon im letzten September verlängerte er seinen Ende Saison auslaufenden Vertrag vorzeitig bis im Frühling 2027. «Wir sind sehr glücklich hier, die HCD-Organisation ist grossartig zu uns, wir haben Freunde gefunden und die Kinder sind glücklich, was für mich das Wichtigste ist», so Stransky.
Kurzfristig gelte es nun, das Meisterschaftsspiel am Samstagabend gegen Schweizer Meister Genf-Servette in Anbetracht des Mammutprogramms gut zu überstehen, meint Stransky. Danach freut er sich auf die paar Tage Pause bis zur Partie am nächsten Freitag in Zürich gegen die ZSC Lions.
Quelle: Hansruedi Camenisch / Davoser Zeitung Foto: Maurice Parrée