Mit Schweden-Erfahrung HCD-Traum erfüllen | Hockey Club Davos

News - Mit Schweden-Erfahrung HCD-Traum erfüllen

Am Sonntag feiert Julian Parrée seinen 21. Geburtstag. Geschenke wird er vom HCD nicht erhalten. Sein grosses Ziel, ja seinen Traum, will er bei seinem Stamm- und Lieblingsklub, bei dem er alle Juniorenstufen durchlief, in den nächsten Wochen selber erkämpfen. Parrée möchte sich beim HCD für einen Vertrag für nächste Saison aufdrängen. 
Für dieses Vorhaben hat der Stürmer sein Schweden-Abenteuer abgebrochen. Weil Aleksi Peltonen Anfang Jahr seinen Vertrag mit dem HCD auflöste und zu Lugano wechselte, ist im Kader des Bündner National-League-Klubs kurzfristig ein Platz frei geworden. Parrée erachtet diese Situation als seine Chance. „Mein Plan war immer, zurückkommen zum HCD. Davos ist mein Daheim und es ist mein Traum, für diesen Klub zu spielen. Als ein Platz frei wurde und mich der HCD zurückwollte, musste ich nicht lange überlegen“, sagt der Eishockeyaner mit niederländischen Wurzeln.

Viel Neues auf einen Schlag
Im Frühling 2022 stand Parrée, damals einer der besten Skorer im Davoser U20-Elit-Team, vor der Wahl, einen Prospect-Vertrag beim HCD auch mit möglichen Einsätzen in der Swiss League zu unterschreiben oder den Schritt ins Ausland zu wagen. Der Stürmer entschied sich für die zweite Option. „Es interessierte mich schon seit längerer Zeit, mal etwas Anderes zu sehen weg von Zuhause“, bemerkt der Davoser. Mit Hilfe seines Spieleragenten fand er Unterschlupf in Schweden, das im Eishockey als weltbestes Ausbildungsland gilt, bei Mora IK in der höchsten schwedischen Juniorenliga. Sie ist das Pendant zur U20 Elit in der Schweiz. Der Anfang war für den 19-jährigen Parrée in Skandinvien nicht einfach: Ein neues Team, eine neue Sprache, ein neues Land, ein neues, ganz anderes Eishockey auf höherem Niveau und eine eigene Mietwohnung, nachdem er zuvor noch nie selber allein gewohnt und gehaushaltet hatte. „Anfänglich hatte ich zu kämpfen“, sagt Parrée nicht von ungefähr.

„Sehr viel gelernt“
Rückblickend stellt er fest, dass er in Schweden in seiner Persönlichkeitsentwicklung am meisten profitiert, aber auch hockeytechnisch und -taktisch sehr viel gelernt habe. Das Niveau sei höher als in der U20 Elit, die Spielintensität auch, vergleicht Parrée. Und es herrsche ein grösserer Konkurrenzkampf zwischen den individuell gut ausgebildeten Junioren. Zu Beginn seines Schweden-Abenteuers musste der Davoser oft zuschauen und sich durchbeissen. „Bis Weihnachten hatte ich zu kämpfen. Ich arbeitete im Training hart und versuchte so, das Vertrauen der Trainer zu gewinnen“, so Parrée. Seine Rechnung ging auf. Ab dem Jahreswechsel geriet er in einen Lauf, sein Selbstvertrauen stieg, und er kam gar im Powerplay zum Einsatz. „Eine wirklich coole Zeit“, meint er heute. Parrée war Teil des besten Juniorenteams in Schweden während der Regular Season. In den Playoffs scheiterte es aber bereits im Viertelfinal.

Erste Erfahrungen im Erwachsenenhockey
Von Mora, das als Zielort des Wasalaufs, des weltweit grössten Volksskilanglaufs, bekannt ist, wechselte Parrée nach einer Saison ins 90 Kilometer entfernte Falun, eine andere Hochburg des nordischen Skisports, und gleichzeitig vom Junioren- ins Erwachsenenhockey. Im letzten Sommer schloss sich der Bündner dem Falu IF an, welcher in der HockeyEttan, der dritthöchsten Liga ins Schweden spielt. Auch in Falun musste Parrée als einer der Jüngsten im Team zunächst um seinen Platz und um Eiszeit kämpfen. Das schwedische Eishockey kannte er aber inzwischen, und mit seinen Erfahrungen aus Mora ging alles schneller. Bald stürmte er in der ersten und zweiten Linie, dazu auch im Powerplay.

Mit diesen Erfahrungen will Parrée nun seine Chance beim HCD packen. Letztes Jahr hatte der 1,80 Meter grosse und 80 Kilogramm schwere Stürmer bereits das Sommertraining bei seinem Stammklub absolviert. Und zwischen Weihnachten und Neujahr überzeugte er bei Probetrainings in Davos die HCD-Trainer von seinen Fortschritten, die er in Schweden gemacht hat. Nun soll Parrée Schritt für Schritt an die erste Mannschaft herangeführt werden. Er erhielt beim HCD einen Vertrag bis Ende Saison. „Ich kämpfe, gebe alles  und will zeigen, dass ich da mithalten kann, so dass sie mich im Frühling behalten wollen“, sagt Parrée.

Quelle: Hansruedi Camenisch / Davoser Zeitung   
 

HCD-Traum erfüllen

19.01.2024 11:00