Trotz kurzem Sommer schnell angekommen

10.10.2025, 11:00

Rasmus Asplund hat sich beim HCD schnell eingelebt, obwohl er nur fünf Wochen Sommerpause hatte und sich wieder an die grösseren Eisfelder in Europa gewöhnen musste. Zurzeit  fällt der 27-jährige Schwede wegen einer Oberkörperverletzung aus.

Artikel aus der Davoser Zeitung

Wenn Jan Alston einen Spieler für den HCD sucht, sind nicht Skorerpunkte das wichtigste Kriterium. Der Sportchef erstellt ein präzises Anforderungsprofil. So auch im vergangenen Winter. Da eruierte Alston einen ausländischen Stürmer, der zu Filip Zadina passen sollte. Fündig wurde er in Nordamerika bei den Florida Panthers und deren Farmteam, den Charlotte Checkers, in der Person des Schweden Rasmus Asplund. „Rasmus ist ein klassischer Zwei-Weg-Center, der alle Spielsituationen beherrscht“, sagte Alston bei dessen Verpflichtung. „Er ist sehr spielintelligent, liest das Spiel ausgezeichnet und bringt viel Tempo mit.“

Nach einem Monat Meisterschaftsbetrieb in der National League lässt sich feststellen, dass Alston eine gute Wahl traf. Asplund und Zadina harmonierten auf Anhieb. Asplund buchte in den ersten zehn Ernstkämpfen neun Skorerpunkten (drei Tore/sechs Assists). Und in der Plus-/Minus-Statistik belegt er als bester HCD-Stürmer gemeinsam mit Michael Fora mit +9 Platz 2 hinter Lukas Frick (+10). Dabei war Asplunds hockeyfreier Sommer extrem kurz. Erst am 23. Juni bestritt er mit den Charlotte Checkers das sechste Spiel der Play-off-Finalserie in der American Hockey League (AHL). In diesem holte sich der Gegner, die Abbotsford Canucks, den Calder Cup. Fünf Wochen später nahm Asplund bereits bei seinem neuen Arbeitgeber in Davos die Saisonvorbereitung in Angriff. Um dafür in guter Verfassung zu sein, hatte er trotz langer und kräftezehrender letzter Saison im Juli das Training nicht vernachlässigt. Es erstaunt also nicht, wenn der 27-Jährige sagt: „Für Ferien blieb in diesem Sommer keine Zeit.“

„Ein Titel fehlt mir noch“

Früh in diesem Jahr hatte sich Asplund entschieden, seine Karriere beim HC Davos fortzusetzen. Er unterschrieb für vorerst zwei Saisons. „Den Plan, den Josh und Jan (Trainer Holden und Sportchef Alston, die Red.) mir vorstellten, überzeugte mich total“, sagt er. „Sie wollen den Meistertitel nach Davos zurückbringen und erklärten mir genau, wo sie mich in diesem Prozess sehen. Und ich will auch unbedingt Titel gewinnen. Das fehlt in meiner Karriere noch.“ Asplund erklärt, dass er nach dem verlorenen Final im Juni erst recht auf den Geschmack gekommen sei. „Auch wenn ich erst seit Kurzem in Davos bin, spüre ich, wie sehr die Fans, der Klub und das ganze Dorf sich ebenfalls einen Meistertitel wünschen. Das gibt dir noch mehr Verantwortung, um für den Erfolg jeden Tag das Richtige zu tun.“

Asplund fühlt sich zusammen mit seiner Frau Sandra und Söhnchen Josh, der Mitte Mai in Charlotte auf die Welt kam, auch privat in Davos wohl. Zur Familie gehören weiter die beiden Zwergspitz-Hündchen Fendi und Kira. „I love it“, sagt Asplund nach zweieinhalb Monaten im Landwassertal. „Davos ist ein kleiner Ort im Vergleich zu den Grossstädten, in welchen ich in den letzten Jahren lebte. Alle sind hier so ruhig, freundlich und nett zu uns. Und der HCD hat ein wirklich starkes Team. Es ist eine gute Gruppe mit vielen guten Jungs.“

„Meinen Traum gelebt“

Asplund war im Nachwuchs von Färjestad gross geworden. Beim schwedischen Spitzenklub begann er auch seine Aktivkarriere. 2016 wurde Asplund im NHL-Draft in der zweiten Runde als Nummer 33 von den Buffalo Sabres gezogen. Für Schweden bestritt der Stürmer je zwei U18- und U20-Weltmeisterschaften sowie 2022 die A-WM. 2018 wechselte Asplund nach Nordamerika, wo er zu 189 NHL- sowie 265 AHL-Partien kam. Den Grossteil seiner NHL-Einsätze bestritt er für die Buffalo Sabres, weitere für die Nashville Predators und letzte Saison auch sechs für den Stanley-Cup-Sieger Florida Panthers. „Es war grossartig. Für ein paar Jahre konnte ich meinen Traum leben“, sagt Asplund rückblickend. „Ich genoss meine Zeit in Nordamerika sehr. Es hat viel Spass gemacht.“

Lemieux statt Asplund

Zurzeit muss Asplund wegen einer Oberkörperverletzung pausieren. An seiner Stelle kommt Brendan Lemieux zum Einsatz. Der Kanadier tat dies bereits am letzten Sonntag, als er beim 6:4-Sieg in Ambri den HCD nach nur 17 Sekunden in Führung schoss. In der Doppelrunde von diesem Wochenende gastiert der HCD am Samstagabend in Kloten. Am Sonntagnachmittag um 15.45 Uhr folgt das Heimspiel gegen den SC Bern in der zondacrypto-Arena.

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