Wenn sechs Tore nicht zum Sieg reichen .... | Hockey Club Davos

News - Wenn sechs Tore nicht zum Sieg reichen ....

Dreizehn Tore fielen in Fribourg in einer unfassbaren Partie, die 65 Minuten Dramatik pur bot. Davos verspielte nach Traumstart eine 4:0 Führung, musste 23 Sekunden vor Schluss den Ausgleich hinnehmen und verliert in der Verlängerung nach hochkarätigen Chancen auch noch den Zusatzpunkt. 

Robert Mayer war nach dem Siegestreffer des Heimteams ausser sich vor Wut. 65 Schüsse wurden in knapp 65 Minuten von den Fribourgern auf ihn abgegeben. Sieben Mal musste er sich geschlagen geben. Heisst, der HCD-Keeper wehrte 58 Schüsse ab und ging trotzdem nicht als Sieger vom Eis. Kein Wunder, dass Mayer kurz austickte. So ein Spiel hatte der Routinier im HCD-Kasten wohl auch noch nie erlebt.
Nach 2 Spielminuten rechnete niemand mit diesem bitteren Ausgang für die Bündner. Kaum war die Scheibe freigegeben, jubelten die Gäste. Chris Eglis erster Abschluss war der einzige in den ersten 120 Sekunden, der den Weg ins Tor nicht fand. Stattdessen prallte er am Pfosten ab und wurde zur perfekten Vorlage für Fabrice Herzogs 1:0 (1.). 31 Sekunden später schickte Ambühl Verteidiger Jung auf die Reise, dieser traf aus spitzem Winkel mit Schuss Nummer 3 zum 2:0 (2.). Als wäre das noch nicht genug, netzte 114 Sekunden nach Anpfiff auch noch Palushaj mit dem vierten HCD-Abschluss zum 3:0 ein (2.). Der Assist leistete Neuzuzug Valentin Nussbaumer. Die Fribourger standen zu diesem Zeitpunkt völlig neben den Schuhen. Headcoach Christian Dubé nahm nach zwei Minuten sein Time Out und ersetzte Reto Berra durch Connor Hughes im Tor.
Trotz der Denkpause ging es in ähnlichem Stil weiter. Die Westschweizer liessen den Davosern zu viel Raum, Marc Aeschlimann wie auch Marc Wieser hätten das Skore schon früh in der Partie noch höher schrauben können. Dies gelang dann HCD-Import Teemu Turunen in Überzahl. Sein verdeckter Schuss nach neun Minuten war unhaltbar für Hughes im HCFG-Kasten. Doch auch dieses 4:0 sollte dem HCD nicht zu drei Punkten reichen. Auch weil Fribourg nie aufgab und schon im 1. Drittel allmählich den Tritt wieder fand. Belohnt wurden die Drachen erstmals in der 17. Minute in Form von Abplanalps 1:4.

So schnell wie sich der HCD in den Startminuten den Vorsprung erarbeitet hatte, so schnell schmolz dieser im zweiten Umgang wieder dahin. Valentin Nussbaumer fasste in der 24. Minute seine erste Strafe im HCD-Dress. Beim folgenden Bully bewegte sich Captain Ambühl nach Ansicht des Linesman zweimal zu früh; Konsequenz, noch eine Strafe. In doppelter Überzahl brauchte der HCFG nur rund 30 Sekunden, um ein zweites Mal zu reüssieren (25.). Eine Zeigerumdrehung später, noch in einfacher Überzahl, traf DiDomenico per Onetimer zum 3:4-Anschlusstreffer (26.). Das Heimteam war zurück und fortan die spielbestimmende Mannschaft. Bei Spielhälfte klingelten beim HCD nach den beiden Powerplay-Gegentreffern alle Alarmglocken, als mit Sven Jung erneut ein Davoser auf der Strafbank Platz nahm. Trotz gutem Powerplay der Drachen gelang es Corvi, dem HCD mit einem Vorstoss ein wenig Luft verschaffen. Turunen lief mit, übernahm gegen unachtsame Fribourger die Scheibe und passte sie mustergültig zurück auf Corvi, der sich derweil allein vor dem Tor positioniert hatte und nur noch einschieben musste (31.). So konnte Davos mit einem immer noch komfortablen 5:3-Vorsprung in die zweite Pause gehen.

Im letzten Drittel war es aber wieder das Heimteam, dem ein schneller Treffer gelang. Desharnais traf in der 43. Minute zum erneuten Anschlusstreffer Doch Corvi, diesmal als Passgeber, sorgte zusammen mit Torschütze Baumgartner schnell wieder für eine 2-Tore-Führung (45.). Baumgartner holte sich damit nach neun punktelosen Spielen wieder einen Skorerpunkt. Der Tag der offenen Tore war aber noch lange nicht vorbei. Drei Minuten später erzielte Chavaillaz erneut den Anschlusstreffer (48.), und 22 Sekunden vor Schluss gelang dem Heimteam in doppelter Überzahl gar noch der Ausgleich. Sven Jung sass zu diesem Zeitpunkt in der Kühlbox, Hughes hatte einem sechsten Feldspieler Platz gemacht. In der Verlängerung war es schlussendlich wieder das Heimteam, das sich durch Stalberg wenige Sekunden vor der Sirene den zweiten Punkt sicherte. Zuvor hatte Davos mehrmals die Entscheidung auf dem Stock, doch Ambühl, Corvi & Co. gelang kein siebter Treffer mehr.

Text: HCD-Onlineredaktion Text: Keystone
 

sechs Tore

12.01.2021 22:40