Wieder defensiv gut - aber offensiv zu wenig zwingend | Hockey Club Davos

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Der HCD hat am Dienstagabend das dritte Playoff-Halbfinalspiel in Zug mit 0:3 verloren. In der ganzen Serie gelang den Bündnern erst ein Treffer. Gewinnen die Davoser am Donnerstag ihr Heimspiel nicht, ist die Saison zu Ende.

Mit leicht veränderter Formation trat der HCD zum dritten Playoff-Spiel an. Dominik Egli und Simon Knak mussten krankheitsbedingt auf die Reise nach Zug verzichten. Für Egli spielte erstmals in dieser Halbfinalserie Claude Paschoud. Der Verteidiger befindet sich nach seiner langen, verletzungsbedingten Absenz noch immer im Formaufbau. Und für Knak stürmte Gian-Marco Hammerer in der vierten Linie. 
Die Davoser begannen defensiv nervös in die Partie, weshalb die Zuger früh zu guten Abschlussmöglichkeiten kamen. Gleich mehrmals bügelte Sandro Aeschlimann in extremis Patzer seiner Vorderleute aus. In der 6. Minute musste sich der HCD-Torhüter dann aber doch geschlagen geben. Dario Allenspach verwertete einen Abpraller zur logischen Zuger Führung. Erst in der 8. Minute wurde EVZ-Goalie Leonardo Genoni erstmals auf die Probe gestellt – von Matej Stransky. Kurz danach parierte er auch gegen Enzo Corvi. Ihre erste etwas längere Druckphase schlossen die Davoser mit dem vermeintlichen Ausgleich durch Julian Schmutz ab (16.). Zugs Trainer Dan Tangnes nahm jedoch eine Coaches Challenge. Nach der Videokonsultation annullierten die Headschiedsrichter den Treffer wegen Torhüterbehinderung. EVZ-Verteidiger Niklas Hansson hatte zwar Genoni behindert, der Schwede war jedoch von HCD-Stürmer Yannick Frehner zu dieser Aktion in den Torraum gestossen worden. Immerhin waren die Bündner ab diesem Zeitpunkt im Spiel. Marc Wieser wurde bei einem Solovorstoss im letzten Moment noch abgedrängt (18.). Und kurz vor der ersten Pause verhinderte Zug-Verteidiger Claudio Cadonau das 1:1, indem er den Puck nach einem Schuss von Bromé für den bereits geschlagenen Genoni noch ablenkte.
Der Mittelabschnitt glich in der Anfangsphase dem Spielbeginn. Erneut kamen die Platzherren zu Riesen-Chancen, und wieder verhinderte ein gross aufspielender Aeschlimann grösseres Unheil. Der Unterschied bestand allerdings darin, dass der HCD-Goalie gleich zweimal während eines Davoser Powerplays (!) bei Kontern allein auf ihn zustürmende Zuger stoppte – zuerst Jan Kovar, danach auch noch Fabrice Herzog. Bereits vor der Strafe hatte Aeschlimann mit einem Big Save gegen Yannick Zehnder das 0:2 verhindert. Im zweiten Drittel erzeugten die Gastgeber generell mehr Torgefahr. Die Davoser kamen gleichwohl auch auf elf Torschüsse. Am knappsten verpasste Dennis Rasmussen den Ausgleich (38.).
Die Zuger betrieben im Schlussdrittel weiterhin frühe und intensive Störarbeit. Die Bündner bekundeten deshalb meist bereits bei der Angriffsauslösung Mühe. Noch viel schwieriger war es unter diesen Umständen für die Gäste, sich selber in der gegnerischen Zone festzusetzen, geschweige denn für viel Gefahr zu sorgen. Die Folge der weitgehenden Zuger Dominanz war das 2:0 in der 45. Minute. Herzog stocherte den Puck gegen zwei Davoser zu Zehnder, der sicher ins offene Gehäuse einschoss. Bereits dreieinhalb Minuten vor Spielende ersetzten die Davoser Aeschlimann, der erneut eine hervorragende Partie zeigte und 34 Schüsse abwehrte, durch einen sechsten Feldspieler. Der Schlussspurt der Bündner war heftig, den Puck brachten sie aber nicht ins Tor. Stattdessen sorgte Dario Simion 1,5 Sekunden mit dem 3:0 ins leere Davoser Gehäuse fürs Schlussresultat.

Für den HCD gibt es nun keine Wenn und Aber mehr. Am Donnerstagabend muss er sein nächstes Heimspiel gegen Zug gewinnen, sonst geht die Saison für die Davoser zu Ende. Wo sich zurzeit das grösste Problem offenbart, ist offensichtlich: beim Toreschiessen. In drei Halbfinalpartien haben sie erst einen Treffer erzielt – Enzo Corvi markierte in Spiel 2 nach 63 Sekunden das Führungstor. Seither rannten die Davoser 119 Minuten vergeblich gegen den EVZ und Genoni an.

Text: HCD-Onlineredaktion  Bild: Keystone

aber offensiv zu wenig zwingend

12.04.2022 23:00