Wir haben eine ‚huara cooli‘ Truppe | Hockey Club Davos

News - Wir haben eine ‚huara cooli‘ Truppe

Auch mit 39 fährt Andres Ambühl seinen meist wesentlich jüngeren Gegenspielern noch regelmässig um die Ohren. Er fühlt sich im HCD pudelwohl und ist noch kein bisschen eishockeymüde. Deshalb hat er seinen Vertrag diese Woche bis im Frühling 2025 verlängert.

Andres Ambühl, am letzten Sonntag sicherten Sie dem HCD den 5:4-Sieg gegen Servette in Genf mit einem sensationellen Sololauf in der Verlängerung. Wie erlebten Sie diese Szene?
Andres Ambühl: Ich wechselte fliegend aufs Eis ein und sah, dass die Genfer auch gerade am Wechseln waren. Da lief ich mit dem Puck am Stock nach vorne. Julian Schmutz schaffte sehr gut Platz für mich. So erhielt ich freien Raum, und am Schluss ging es für mich auf. Weil ich von der Seite aufs Tor zulief, verschob sich der Goalie seitlich. Deshalb zielte ich in die weite Torecke. Das ist in solchen Fällen nie eine schlechte Option.

Sie sind 39 Jahre alt, laufen Ihren jüngeren Gegenspielern aber regelmässig noch richtig um die Ohren…
Ich fühle mich relativ frisch und gut, habe auch gute Beine. Das ist wichtig, um auf diesem Niveau mitspielen zu können. Darum bin ich auch froh, dass ich noch etwas länger mitspielen darf.

Sie deuten es an: Sie haben Ihren Ende Saison auslaufenden Vertrag um zwei weitere Jahre bis im Frühling 2025 verlängert! Sind Sie noch kein bisschen eishockeymüde?
Nein, bis jetzt überhaupt nicht. Es macht recht viel Spass. Wir haben eine „huara coole“ Truppe. Ich fühle mich gut, bin gesund und habe Freude. So lange das vorhanden ist, möchte ich spielen. Wir sollten mit dem HCD wieder ein bisschen dorthin gelangen, wo wir einmal waren. Das möchte ich schon noch mal erleben.

Was machen Sie, dass Sie noch immer so fit und schnell sind und eigentlich nie verletzt und nie krank?
Nichts Spezielles. Ich mache das, was ich schon mit 20 machte. Das wo ich das Gefühl habe, dass es mir gut tut, vor allem auch für den Kopf. Wenn du im Kopf frisch bist, ist meist auch der Rest des Körpers einigermassen frisch. Auf die Ernährung schaue ich nicht besonders.

Als Bauernsohn aus dem Sertig scheinen Sie robust und geerdet.
Ich profitiere sicher davon, dass wir in unserer Familie in meinen Jugendjahren oft in die Berge gingen und von solchen Sachen. So erhielten wir alle daheim eine Grundausdauer, ohne gezielt zu trainieren. Das habe ich wohl noch etwas in mir.

Am Dienstagabend bestritten Sie beim 3:1-Heimsieg gegen Ambri Ihr 1152. Meisterschaftsspiel. Es war ein umkämpfter Match!
Das erste Drittel verlief ausgeglichen mit einigen Torchancen auf beiden Seiten. Marc Wieser schoss uns in Führung. Im Mittelabschnitt waren wir gar nicht gut. Das Schlussdrittel war dann wieder ein Hin und Her. Wir krampften, rackerten und versuchten, was wir konnten. 70 Sekunden vor Spielende kamen wir durch Enzo Corvi etwas glücklich zum 2:1. Den Schlusspunkt setzte danach Matej Stransky mit seinem Treffer ins leere Ambri-Tor. So entschieden wir für einmal einen Match zu unseren Gunsten, den wir aufgrund des Spielgeschehens nicht unbedingt hätten gewinnen müssen. Aber wir verloren auch schon Spiele, die wir hätten gewinnen sollen.

Innert vier Tagen fuhr der HCD zuletzt vier Siege ein, obwohl er ohne sieben Stammspieler auskommen musste.
Wir geben in dieser Saison generell nie auf, egal was geschieht. Wie schon gesagt, haben wir eine coole Truppe. Wir helfen einander und rennen füreinander. Dafür wurden wir in den letzten Spielen belohnt.

Am Samstagabend gastieren die ZSC Lions in Davos. Ist dieser Klassiker überhaupt noch etwas Besonderes für Sie?
Diese Begegnung ist immer speziell. Ich erhoffe mir, dass wir wieder eine “ziemlich volle Hütte“ haben. Gegen die ZSC Lions gibt es immer super Spiele. Ich freue mich extrem darauf.

Quelle: Hansruedi Camenisch / Davoser Zeitung  Foto: Maurice Parrée

‚huara cooli‘

28.10.2022 11:00