Eisstadion Davos, 7270 Davos-Platz GR


Eisstadion Davos, 7270 Davos-Platz GR
Der HCD holte in den vergangenen fünf Spielen, viermal das Punktemaximum und konnte sich in den letzten Wochen einen Tabellenplatz im vorderen Drittel erarbeiten. Nicht nur die offensichtlichen Resultate stimmen aktuell positiv, auch bei genauerem Hinschauen, wird ein klarer Gameplan mit defensiver Stabilität und gleichzeitigem Offensivspektakel ersichtlich. Drei Spiele vor der ersten Natipause heisst es nun, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.
Das Debakel von Langnau vom 24. September ist längst Geschichte. Viel Wasser ist inzwischen den Rhein hinunter geflossen, und trotzdem lohnt sich noch einmal ein Blick zurückzuwerfen. Es war ein Auftritt zum Vergessen, und spätestens nach dem fünften Treffer der Langnauer wusste jeder in Blau-Gelb, dass in diesem Spiel nichts mehr zu holen war. Die Reaktionen auf die 0:7-Niederlage blieben logischerweise nicht aus. Die Saison war gerade erst vier Spiele alt, und der HCD hatte lediglich 2 Punkte auf dem Konto. Josh Holden wurde nach dem Spiel zum Interview gebeten und erklärte in seiner gewohnt ruhigen Art: „Ich muss mich intensiv mit unserer Situation befassen und dann die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Dann gilt es, diese oder jene Knöpfe zu drücken.“
Der Coach nahm sich selbst in die Pflicht und machte sich erneut an die Arbeit, um das Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Welche Knöpfe Josh Holden mit seinem Coachingstaff genau gedrückt hat, bleibt deren Geheimnis. Fakt ist: Seit diesem verhängnisvollen Ausflug ins Emmental hat der HCD in elf Spielen acht Siege eingefahren und nur zweimal keine Punkte geholt. Das Torverhältnis von 41:20 spricht eine deutliche Sprache. Seit dem Langnau-Spiel erzielt der HCD im Schnitt 3,7 Tore, gleichzeitig kassiert er nur 1,8 Gegentore. Zudem gingen die drei Niederlagen (gegen Ambri, ZSC und Biel) jeweils nur mit einem Tor Unterschied verloren. Vergleichen wir ein Jahr zurück die aktuellen Werte des HCD mit denen der letzten Saison zum gleichen Zeitpunkt, zeigt sich ebenfalls eine Steigerung. In 15 Spielen holten die Davoser letzte Saison durchschnittlich 1,4 Punkte, heute sind es 1,7.
Vielleicht ist nach fünfzehn Spielen ein erster Zwischenstand kein schlechter Zeitpunkt, um den Saisonstart zu bewerten. Schließlich hat der HCD nun gegen jedes Team in der Liga mindestens einmal gespielt. So können wir sagen, dass der eingeschlagene Weg stimmt, und vielleicht kam das Debakel von Langnau gerade noch rechtzeitig und sorgte für den nötigen Weckruf. Josh Holdens Team spielt aktuell defensiv äußerst stabil. Gegentore wird es immer geben in dieser hochstehenden Liga, auch individuelle Fehler werden weiterhin passieren, aber vielleicht weiß man nun besser damit umzugehen? Oder vertraut man einfach auf die ruhige Art des Trainers, der lieber bis ins letzte Detail analysiert, um dann die richtigen Knöpfe zu drücken. Die Tore fielen in den letzten Wochen auch wieder häufiger, und plötzlich treffen auch die Schweizer Spieler. Die Offensive bereitet viel Freude: Mal sorgen Honka oder Zadina mit spektakulären Einzelaktionen für Jubelschreie, oder es sind die kämpferischen Frehners, Eglis oder Foras, die die Punkte holen. Auch das Toreschießen wird irgendwann vielleicht wieder schwieriger. Es gibt die Spiele, in denen der Puck einfach nicht ins Netz will – dieses Problem kennen alle Teams, von Ajoie bis Zürich. Die Frage ist nur, wie man damit umgeht. Jammern und alles infrage stellen? Oder einfach mit einer positiven Einstellung in das nächste Spiel gehen und auf die eigenen Stärken vertrauen? Man muss kein Eishockey-Experte sein, um diese Frage zu beantworten.
Drei Spiele stehen nun noch an bis zur ersten Nationalmannschaftspause. Am Dienstagabend kommen die SCL Tigers – und da dürften alle heiß auf eine saftige Revanche sein. Am Freitag geht’s dann zu den Lakers, und zum Abschluss kommt der EVZ, der sich aktuell ebenfalls in starker Form präsentiert und dem HCD nochmal alles abverlangen wird. Es stehen also zwei spannende Heimspiele in der kommenden Woche an, und wer sich das Spektakel nicht entgehen lassen möchte, kann hier die Tickets vorbestellen.
Text: HCD-Onlineredaktion Foto: Maurice Parrée
Die richtigen Knöpfe
60' Matej Stransky, Klas Dahlbeck, Nico Gross | 3:0 | |
60' Matej Stransky, Klas Dahlbeck, Nico Gross | 3:0 | |
60' Michael Fora (Hoher Stock, 2min) | ||
60' Michael Fora (Hoher Stock, 2min) | ||
60' Michael Fora (Hoher Stock, 2min) | ||
60' Michael Fora (Hoher Stock, 2min) | ||
53' Flavio Schmutz (Halten, 2min) | ||
53' Flavio Schmutz (Halten, 2min) | ||
52' Tino Kessler, Klas Dahlbeck, Matej Stransky | 2:0 | |
52' Tino Kessler, Klas Dahlbeck, Matej Stransky | 2:0 | |
39' Valentin Nussbaumer, Tino Kessler, Enzo Corvi | 1:0 | |
39' Valentin Nussbaumer, Tino Kessler, Enzo Corvi | 1:0 | |
37' Harri Pesonen (Halten, 2min) | ||
37' Harri Pesonen (Halten, 2min) | ||
31' Claude-C. Paschoud (Hoher Stock, 2min) | ||
31' Claude-C. Paschoud (Hoher Stock, 2min) | ||
20' Nico Gross (Halten, 2min) | ||
20' Nico Gross (Halten, 2min) | ||
9' Andres Ambühl (Beinstellen, 2min) | ||
9' Andres Ambühl (Beinstellen, 2min) |
Torhüter | ||
---|---|---|
#29 | Sandro Aeschlimann | |
#51 | Luca Hollenstein |
Linie 1 | ||
---|---|---|
Verteidiger - L | #66 | Nico Gross |
Verteidiger - R | #20 | Michael Fora |
Stürmer - L | #89 | Tino Kessler |
Stürmer - C | #70 | Enzo Corvi |
Stürmer - R | # | Matej Stransky |
Linie 2 | ||
---|---|---|
Verteidiger - L | #6 | Klas Dahlbeck |
Verteidiger - R | #60 | Julius Honka |
Stürmer - L | #19 | Adam Tambellini |
Stürmer - C | #15 | Simon Ryfors |
Stürmer - R | #93 | Yannick Frehner |
Linie 3 | ||
---|---|---|
Verteidiger - L | #57 | Davyd Barandun |
Verteidiger - R | #55 | Calle Andersson |
Stürmer - L | #66 | Valentin Nussbaumer |
Stürmer - C | #96 | Chris Egli |
Stürmer - R | #10 | Andres Ambühl |
Linie 4 | ||
---|---|---|
Verteidiger - L | #16 | Guus Van der Kaaij |
Verteidiger - R | #12 | Enzo Guebey |
Stürmer - L | #21 | Julian Parrée |
Stürmer - C | #8 | Rico Gredig |
Stürmer - R | #65 | Marc Wieser |
Torhüter | ||
---|---|---|
#38 | Stéphane Charlin | |
#39 | Luca Boltshauser |
Linie 1 | ||
---|---|---|
Verteidiger - L | #72 | Samuel Erni |
Verteidiger - R | #46 | Vili Saarijärvi |
Stürmer - L | #82 | Harri Pesonen |
Stürmer - C | #16 | Michal Kristof |
Stürmer - R | #63 | Dario Rohrbach |
Linie 2 | ||
---|---|---|
Verteidiger - L | #42 | Phil Baltisberger |
Verteidiger - R | #24 | Noah Meier |
Stürmer - L | #25 | Aleksi Saarela |
Stürmer - C | #66 | Jiri Felcman |
Stürmer - R | #10 | Joshua Fahrni |
Linie 3 | ||
---|---|---|
Verteidiger - L | #9 | Brian Zanetti |
Verteidiger - R | #34 | Claudio Cadonau |
Stürmer - L | #28 | Dario Allenspach |
Stürmer - C | #40 | Flavio Schmutz |
Stürmer - R | #71 | Julian Schmutz |
Linie 4 | ||
---|---|---|
Verteidiger - L | #51 | Claude-C. Paschoud |
Stürmer - L | #94 | Patrick Petrini |
Stürmer - C | #22 | Joel Salzgeber |
Stürmer - R | #91 | Matthias Rossi |
Nr | Spieler | G | A | BKS | PIM | TOI |
---|---|---|---|---|---|---|
6 | Klas Dahlbeck | 2 | 19:48 | |||
8 | Rico Gredig | 2 | 04:58 | |||
10 | Andres Ambühl | 2 | 16:41 | |||
12 | Enzo Guebey | 2 | 09:59 | |||
15 | Simon Ryfors | 18:42 | ||||
19 | Adam Tambellini | 1 | 19:55 | |||
20 | Michael Fora | 2 | 4 | 20:41 | ||
21 | Julian Parrée | 08:59 | ||||
44 | Matej Stransky | 1 | 1 | 17:40 | ||
55 | Calle Andersson | 2 | 18:40 | |||
57 | Davyd Barandun | 13:49 | ||||
60 | Julius Honka | 2 | 16:00 | |||
65 | Marc Wieser | 09:11 | ||||
66 | Valentin Nussbaumer | 1 | 14:47 | |||
70 | Enzo Corvi | 1 | 2 | 17:06 | ||
72 | Tino Kessler | 1 | 1 | 16:08 | ||
77 | Nico Gross | 1 | 3 | 2 | 15:23 | |
93 | Yannick Frehner | 1 | 18:18 | |||
96 | Chris Egli | 1 | 18:24 |
Nr | Name | GA | SVS | SVS% |
---|---|---|---|---|
29 | Sandro Aeschlimann | 0 | 27 | 100 |
Nr | Spieler | G | A | BKS | PIM | TOI |
---|---|---|---|---|---|---|
9 | Brian Zanetti | 16:18 | ||||
10 | Joshua Fahrni | 16:39 | ||||
16 | Michal Kristof | 18:59 | ||||
22 | Joel Salzgeber | 12:10 | ||||
24 | Noah Meier | 15:25 | ||||
25 | Aleksi Saarela | 17:48 | ||||
28 | Dario Allenspach | 1 | 14:13 | |||
34 | Claudio Cadonau | 1 | 14:26 | |||
40 | Flavio Schmutz | 2 | 15:55 | |||
42 | Phil Baltisberger | 3 | 20:45 | |||
46 | Vili Saarijärvi | 2 | 25:29 | |||
51 | Claude-C. Paschoud | 1 | 2 | 09:08 | ||
63 | Dario Rohrbach | 1 | 17:50 | |||
66 | Jiri Felcman | 12:15 | ||||
71 | Julian Schmutz | 2 | 16:51 | |||
72 | Samuel Erni | 1 | 13:29 | |||
82 | Harri Pesonen | 1 | 2 | 19:50 | ||
91 | Matthias Rossi | 08:31 | ||||
94 | Patrick Petrini | 09:33 |
Nr | Name | GA | SVS | SVS% |
---|---|---|---|---|
38 | Stéphane Charlin | 2 | 35 | 95 |
Legende | A | Assists | GA | erhaltene Tore | TOI | Eiszeit Total |
BKS | geblockte Schüsse | PIM | Strafminuten | |||
G | Tore | SVS | gehaltene Schüsse |
8 | Strafminuten | 6 |
38 | Schüsse aufs Tor | 27 |
18 | Geblockte Schüsse | 13 |
29 | Gewonnene Bullys | 31 |
Der HCD hat am Dienstagabend zuhause gegen die SCL Tigers mit 3:0 gewonnen. Auf dem Weg zum Sieg benötigten die Bündner gegen die sehr defensiv eingestellten Gäste viel Geduld. Erst 87 Sekunden vor der zweiten Pause gelang Valentin Nussbaumer das 1:0. Die weiteren Tore erzielten Tino Kessler und Matej Stransky.
Bei Davos fehlten die verletzten Simon Knak, Sven Jung und Joakim Nordström sowie der wegen eines Fouls im Servette-Match vorsorglich gesperrte Filip Zadina. Die 0:7-Pleite des HCD gegen die SCL Tigers in Langnau hatte am 24. September den HCD aufgeweckt. Seither steigerten sich die Bündner deutlich. Vergessen war jener Match offensichtlich aber nicht. Denn beim nächsten Aufeinandertreffen liessen die Davoser am Dienstagabend eine Portion Vorsicht walten. Sie lancierten ihre Angriffe nicht so schwungvoll wie in den letzten Partien. Und weil der Gegner aus einer massierten Defensive heraus agierte, entwickelte sich für die 3817 Zuschauer kein spektakulärer Schlagabtausch. Gleichzeitig blieben auch gute Torchancen Mangelware. Die ersten vielversprechenden Abschlussmöglichkeiten verzeichneten bei den Gastgebern Yannick Frehner (9.) und Rico Gredig (13.). Aber auch sie brachten den Puck nicht an Tigers-Torhüter Stéphane Charlin vorbei.
Die Startphase des Mitteldrittels stand im Zeichen von Gredig. Erst verpasste der 19-Jährige bei einem Konter in Unterzahl den Führungstreffer. Dann wurde er noch im gleichen Shift von einem gegnerischen Weitschuss am Kopf getroffen, was zu seinem Ausscheiden führte. In der 28. Minute schienen die Davoser den gegnerischen Beton endlich aufgebrochen zu haben. Doch Chris Egli und seine Teamgefährten jubelten zu früh. Tigers-Trainer Thierry Paterlini nahm eine Coaches Challenge. Und nach Videokonsultation annullierten die Headschiedsrichter den Treffer, weil Matej Stransky bei der Entstehung einen Gegenspieler in den Langnauer Torhüter geschubst hatte. Von der Strafbank kommend, verpasste der langjährige frühere HCD-Spieler Claude Paschoud bei einem Konter-Solo die Gästeführung. HCD-Goalie Sandro Aeschlimann parierte souverän. 87 Sekunden vor der zweiten Pause wurden die Angriffsbemühungen der Platzherren doch noch belohnt. Valentin Nussbauer traf nach Vorarbeit von Enzo Corvi und Tino Kessler – drei Sekunden, nachdem eine Strafe gegen Tigers-Captain Harri Pesonen abgelaufen war. Kurz danach verhinderte der Pfosten nach einem Schuss von Chris Egli das 2:0.
Selbst in Rückstand liegend forcierten die Gäste ihre Offensivbemühungen nicht. So ging das Geduldsspiel weiter. Der HCD behielt dabei die Ruhe und Übersicht – und wurde dafür belohnt. Kessler lenkte den Puck nach einem Schuss von Klas Dahlbeck mit dem Körper zum 2:0 ins Langnauer Tor. 133 Sekunden vor Spielende ersetzten die Tigers ihren Goalie durch einen sechsten Feldspieler. Dies fruchtete aber nicht, auch nicht, als Michael Fora noch eine Strafe kassierte. Stattdessen sorgte Stransky mit einem Treffer ins leere Langnauer Tor fürs 3:0-Schlussresultat. Und HCD-Keeper Aeschlimann feierte seinen ersten Saison-Shutout. Auf dem Weg dorthin parierte er alle 26 Schüsse der Emmentaler.
Für die nächste Partie muss der HCD am Freitag zu den Rapperswil-Jona Lakers reisen. Am Samstagabend folgt um 19.45 Uhr das Heimspiel gegen den EV Zug. Nächste Woche ruht der Meisterschaftsbetrieb. Da spielt die Schweizer Nationalmannschaft im Rahmen der Euro Tour in Helsinki gegen Tschechien, Finnland und Schweden.
Text: HCD-Onlineredaktion Foto: Maurice Parrée
Davoser Geduld