Wir sind heiss auf den Meisterschaftsstart | Hockey Club Davos

News - Wir sind heiss auf den Meisterschaftsstart

Mit dem Gastspiel in Genf gegen Servette beginnt der HC Davos am Freitagabend die Eishockey-Meisterschaft in der National League. Andres Ambühl spricht im Interview über die extrem lange, spezielle Saisonvorbereitung, seine Mannschaft und deren Ziele. Und der 37-Jährige HCD-Captain erklärt, weshalb er noch keine Gedanken ans Karriere-Ende verschwendet.

Andres Ambühl, Sie nehmen Ihre 21. Saison in Angriff. Wie gross ist die Vorfreude?

Andres Ambühl: Was, schon meine 21. Saison? Ich freue mich extrem. Aber nicht weil ich in die bereits 21. Saison steige, sondern weil es jetzt endlich losgeht. In diesem Jahr war die Pause sehr lang, da die letzte Saison bekanntlich wegen der Coronapandemie vor den Playoffs abgebrochen wurde. Ab Freitag gilt es jetzt endlich wieder ernst, da geht es nicht nur um Testspiele.

Wie schaffen Sie es, auch mit 37 Jahren noch immer zu den Besten im Schweizer Eishockey zu gehören?

Ich habe nach wie vor extrem viel Spass. Bis jetzt habe ich das grosse Glück, dass ich relativ gesund geblieben bin. Mein Körper ist von Natur aus so geschaffen, dass er für den Spitzensport noch immer leistungsfähig ist. Ich hoffe, dass das noch ein paar Jahre anhält.

Machen Sie sich noch keine Gedanken über Ihr Karriere-Ende?

Nein, überhaupt nicht. Ich möchte gerne weiter spielen, solange ich mithalten und genügen kann und der Spassfaktor sowie die Gesundheit stimmen.  

Die letzte Saison ging, wie Sie bereits erwähnt haben, wegen der Coronapandemie bereits am 29. Februar zu Ende. Das hatte den längsten Frühling und Sommer mit Blick auf die neue Spielzeit zur Folge. Wie haben Sie die lange Meisterschaftsvorbereitung erlebt?

Sie war extrem lang. Umso mehr freute ich mich bereits auf die Testspiele, was früher nicht immer der Fall war. Mit dem Sommertraining begannen wir Mitte April. Unsere Trainer machten allerdings einen sehr guten Job. Zwischenhinein hatten wir individuelle Wochen. Das war wichtig, sonst wäre der Lagerkoller wohl aufgekommen, bevor wir aufs Eis gingen.

Die Corona-Schutzmassnahmen wirken sich auch auch die Mannschaft aus, etwa in der Kabine mit grösseren Abständen und mehreren Garderobe oder mit Schutzmasken im Mannschaftscar zu den Auswärtsspielen. Wie nehmen Sie das wahr?

Wir sitzen weiter auseinander und sehen uns weniger oft als gewohnt, weil die Kabine zurzeit kein Treffpunkt in der Freizeit sein darf. In der aktuellen Situation akzeptieren wir das dennoch gerne. Der Preis dafür ist ja, dass wir überhaupt spielen können.

In die letzte Meisterschaft startete der HCD nach der verpatzten Saison 2018/19 als Aussenseiter und wurde dann ausgezeichneter „Quali“-Dritter. Jetzt wird wohl niemand mehr den HCD unterschätzen…

Im Vergleich zur letzten Saison hat sich die Situation nicht stark geändert. Wir haben ziemlich die gleiche Mannschaft. Die vergangene Saison war wirklich toll, doch das bedeutet nicht mehr viel. Jetzt müssen wir gleich hart weiter arbeiten. Unser Ziel muss erneut die Playoff-Qualifikation sein. Es gibt in der National League Klubs, deren Kader prominenter ausgestattet sind als das unsrige. Wir haben eine junge Mannschaft und müssen, wie bereits gesagt, weiter schaffen und lernen. Falls es wieder so herauskommt wie letzte Saison, sage ich natürlich nicht ein.

Wo orten Sie die Trümpfe Ihrer Mannschaft?

Wir haben zwei unglaublich gute Torhüter; das hilft extrem. Auch unser Kollektiv ist stark. Wir wuchsen letzte Saison nach der Krisenspielzeit 2018/19 gut zusammen. Alle sind heiss darauf, dort fortzufahren, wo wir Ende Februar aufgehört haben.

Der HCD startet am Freitag in Genf gegen Servette in die Meisterschaft. In einem Testspiel hat Davos die Servettiens am 17. September in Widnau mit 5:3 besiegt…

Der Meisterschaftsauftakt wird ein ganz anderer Match. Servette hat Heimvorteil. Zuhause kommen die Genfer erfahrungsgemäss stets wie die Feuerwehr. Sie waren zudem auf dem Transfermarkt aktiv. Es wir zweifellos ein enger Kampf. Wir fahren nach Genf, um drei Punkte zu holen.

Interview: Hansruedi Camenisch / Davoser Zeitung Bild: Maurice Parrée
 

Meisterschaftsstart

02.10.2020 10:30