Sven Jungs Bestätigung für eine starke Saison | Hockey Club Davos

Sven Jung ist für seine ausgezeichnete Saison mit dem ersten WM-Aufgebot in seiner Karriere belohnt worden. Am Sonntagabend feierte der 29-jährige HCD-Verteidiger in Prag beim 6:5-Sieg gegen Österreich sein WM-Debüt.

Dass er sich aktuell mit der Schweiz in Tschechien an der Eishockey-WM befinde, fühle sich für ihn noch fast etwas surreal an, sagte Sven Jung vor dem WM-Auftakt. „Ich freute mich natürlich sehr, als mir Nationalcoach Patrick Fischer mein WM-Aufgebot mitteilte. Wenn mir das jemand vor der Saison oder auch noch am letzten Spengler Cup gesagt hätte, hätte ich wohl geantwortet, eine Eishockey-WM würde für mich ein Traum bleiben.“

Die Nomination des 29-jährigen Verteidigesr kam zwar für viele überraschend, doch Jung hat sie sich redlich verdient. Er war der einzige, der im April und Mai alle neun Testspiele der Schweiz bestritt. „Ich fühlte mich während der einmonatigen WM-Vorbereitung von Beginn an sehr gut“, bemerkt Jung rückblickend. „Ich erhielt gute Rückmeldungen und spürte selber, dass ich gut spielte und mein Spiel umsetzen konnte.“ Konkret heisst das: konsequentes hartes Einsteigen, auf den Körper spielen und generell defensiv solid auftreten. Während der Euro Tour in den Partien gegen Schweden, Finnland und Tschechien sei seine Zuversicht gestiegen, dass es für die WM reichen könnte. Jung wurde regelmässig auch im Penaltykilling eingesetzt.

Ein weiterer Schritt vorwärts
Der gebürtige Emmentaler stiess vor zehn Jahren zum HCD. Seine aktuelle WM-Teilnahme ist quasi auch der Lohn für seine Leistungen während der ganzen Saison – seiner besten überhaupt im Klub. „Ja, für mich persönlich lief es sehr gut. Ich machte in meiner Entwicklung nochmals einen Schritt“, bestätigt Jung und liefert gleich die Erklärung. „In den vorangegangenen sechs Jahren spielte ich oft zusammen mit Magnus Nygren. Da hatte ich wohl viel Eiszeit, konnte aber Verantwortung an meinen Verteidigerpartner abschieben. Nach Nygrens Abgang übernahm ich selber mehr Verantwortung. Häufig bildete ich mit Enzo Guebey ein Abwehrpaar.“ Zupass kam Jung auch im Nationalteam, dass er sowohl auf der linken wie auf der rechten Seite spielen kann. Mit zunehmendem Alter und mehr Erfahrung falle es generell leichter, Verantwortung zu tragen, meint der 29-Jährige. Er habe sich auch menschlich weiterentwickelt. „Ich versuche, in der HCD-Kabine ein Leader zu sein und spreche auch mal Dinge an, die man nicht so gerne hört“, so Jung.

WM-Debüt gegen Österreicher
An der WM in Prag musste Jung die erste WM-Partie der Schweiz gegen Norwegen (5:2) am letzten Freitag noch von der Zuschauertribüne aus beobachten. Am Sonntag gab er beim 6:5 gegen Österreich dann seinen WM-Einstand. Er musste sich aber noch mit Einsätzen im Startdrittel begnügen. Das schmälert seine Freude jedoch nicht: „Es ist cool, dass ich mein WM-Debüt geben durfte. Damit ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich wusste, dass mir andere Teamkollegen vorgezogen würden, wenn wir zurückliegen. Wenn man sieht, welche Spieler für die Schweiz an dieser WM dabei sind, kann man sich selber den eigenen Platz einordnen. Ich versuchte, mein Bestes auch auf der Spielerbank zu geben, positiv zu bleiben und meine Teamkollegen anzufeuern.“ Nationalcoach Fischer bemerkt zu Jungs WM-Debüt: „Wir wollten Sven reinbringen, ihm Eiszeit geben und ihn seine Feuertaufe auf dieser Bühne erleben lassen. Weil es uns im Startabschnitt nicht gut lief, versuchten wir danach mit Massnahmen, den Rhythmus zu ändern. Das hatte aber nichts mit Jung und Michael Fora zu tun, die ab dem zweiten Drittel nicht mehr zum Einsatz gelangten.“

Fünf HCD-Spieler an der WM
Während Jung sein WM-Debüt erlebte, bestreitet Andres Ambühl bereits seine 19. WM. Vom HCD-Captain erhält der WM-Neuling wertvolle Tipps. Solche waren zum Beispiel auch beim Packen fürs WM-Abenteuer hilfreich. Neben Jung und Ambühl trägt mit Michael Fora ein dritter HCD-Spieler in Prag die Schweizer Farben. Matej Stransky stürmt für Tschechien. Und Enzo Guebey verteidigt für Frankreich.

Quelle: Hansruedi Camenisch / Davoser Zeitung   Foto: SIHF