Geschichte des Eisstadion Davos | Hockey Club Davos

News - Geschichte des Eisstadion Davos

Von den Anfängen 1918, über die Gründung des HCD 1921, den ersten Spengler Cup 1923 bis zum Bau des Hallendachs 1979.

Die Gründung des heutigen Hockey Club Davos (HCD) geht auf das Jahr 1918 zurück. Damals ergriff Dr. Kurt Wüest die Initiative, einen Schüler- und Gästeclub zu gründen. Für diesen Club wurde an der Stelle des heutigen Eisstadions Anfangs des 20. Jahrhunderts das offene Spielfeld erstellt. Das Spielfeld wurde damals lediglich durch ca. 10 cm hohe Holzriemen markiert, die Zuschauer sassen unmittelbar dahinter.

Im Januar 1923 fanden internationale Spiele gegen Cambridge University, Sexton’s All Englishteam und gegen das British Army Team statt. In diesen internationalen Kämpfen erstarkte der HC Davos zusehends. Zur Förderung der internationalen Sportbeziehungen stiftete Dr. med. Karl Spengler auf Weihnachten 1923 einen Wanderbecher, der in der Folge als Spengler Cup eine grosse internationale Bedeutung gewinnen sollte.

Erste Eishockey-Tribüne
Ein kräftiger Impuls zur Förderung des internationalen Spielbetriebes ereignete sich 1926. Damals durfte der HC Davos als Schweizer Meister die Schweiz an den Europameisterschaften 1926 in Davos vertreten. Die verantwortlichen Davoser entschlossen sich, eine Eishockey-Tribüne für ca. 300 Personen auf dem Areal der englischen Eisbahn zu bauen. Bei Grossanlässen wie den Europameisterschaften wurden fortan zusätzliche Schneerampen gebaut und mit grünen Sitzbänken erweitert.

Umstellung auf Kunsteis
1960 bekam auch Davos endlich eine Kunsteisbahn - als letzter Club der Nationalliga A.  Seit den 1950er-Jahren war die grosse Frage beim Davoser Verein, wo kann man trainieren. Die Natureisbahn war immer erst Ende November bereit. Deshalb fuhr die Mannschaft zuvor oft zum Training auf den Flüelapass und befreite einen zugefrorenen See vom Schnee, um auf dem Eis trainieren zu können. Fehlende Spielpraxis und somit Anlaufschwierigkeiten waren die Folge in der Meisterschaft. Zudem liessen Wärmeeinbrüche das Eis oft schmelzen. 1957 stiess Landammann Christian Jost das Projekt Kunsteisbahn im Freudentaumel des Spengler Cup-Siegs des Hockey Club Davos an. Dank der Kunsteisbahn war auch neu der Sommerbetrieb möglich. Am Spengler Cup wurde die Besetzung immer besser. Gleichzeitig kam es öfters vor, dass Spitzenspiele durch Schneefall beeinträchtigt wurden. Abhilfe brachte Ende der 70er Jahre das architektonisch bedeutende Davoser Eisstadion, das in Rekordzeit erstellt wurde.

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Stadion 20er Jahre

1979 - als durch einen Zufall die schönste Eishalle entsteht

Als der HCD 1979 wieder in die Nationalliga A aufstieg, wurde eine Überdachung des Stadions unumgänglich. Innert eines Sommers musste eine Halle gebaut werden, die aus der Not heraus das einmalige Eisstadion Davos hervorbrachte.

Nachdem um 1970 ein erster Anlauf unternommen wurde, die Eisfläche zu überdachen, wurden um das Spielfeld herum vier Stützpfeiler errichtet. Kurz danach erfolgte jedoch ein Baustop, das Projekt konnte vorläufig nicht weiter verwirklicht werden.

Erst als der HCD 1979 wieder in die Nationalliga A aufstieg, wurde eine Überdachung des Stadions erneut thematisiert, da der Hockeyclub sonst wieder hätte absteigen müssen. Eine Auflage des Projektes war, die bereits bestehenden Pfeiler weiterzuverwenden. Auf diesen wurde eine raffinierte Trägerkonstruktion aus verleimtem Schichtholz aufgesetzt und damit die Kuppel geformt. Der Bau stand unter enormen Zeitdruck:

  • 09. Februar 1979: Der Grosse Landrat der Landschaft Davos entscheidet sich für die Überdachung der bestehenden Kunsteisbahn.
  • 12. Februar 1979: Der Vorstand des Kurvereins Davos erklärt sich bereit, die Bauherrschaft zu übernehmen.
  • 06. März 1979:  Die ausserordentliche Generalversammlung des Kurvereins Davos genehmigt das Gesamtprojekt mit 106 zu 5 Stimmen und erklärt sich mit der Überdachungsvariante mittels einer Holzkonstruktion einverstanden.
  • 08. April 1979: Der Souverän stimmt einem à-fonds-perdu-Beitrag der Gemeinde von 4,5 Mio. Franken mit 1228 zu 469 Stimmen zu.
  • 09. April 1979: Baubeginn (die Kunsteisbahn blieb im Sommer 1979 geschlossen)
  • 20. Juni 1979: Beginn der nächtlichen Transportfahrten der RhB mit den Holzbindern.
  • 28. Juni 1979: Das Verwaltungsgericht verfügt einen Baustopp.
  • 16. Juli 1979: Der Rekurs der Stockwerkeigentümerschaft "Aparthotel Panorama" wird vom Verwaltungsgericht abgewiesen.
  • 23. Juli 1979: Der Baustopp wird aufgehoben
  • 14. August 1979: Baubeginn der Aufrichtarbeiten der Dachkonstruktion.
  • 01. Oktober 1979: Der Eislauf- und Spielbetrieb wird wieder aufgenommen.
  • 03. November 1979: 1. Meisterschaftsspiel des HCD wird ausgetragen.

Im Sommer 1980 wurde die Stehplatztribünen und die Süd-Sitzplatztribüne ausgebaut. Im darauf folgenden Winter 1980/81 blieb die Eishalle auf den Seiten noch offen, erst im Sommer 1981 wurden die grossen Glaswände eingesetzt.

2005 entstand eine neue, moderne Nordtribüne mit dem Restaurant «Nordside», VIP-Räumen und Sponsorensektoren. Auch die Garderoben auf der Nordseite wurden dem heutigen Standard angepasst. Die Kapazität des Stadions betrug nach den neusten Umbauten nicht mehr 7680, sondern nur noch 6800 Zuschauer. Kurz vor dem Spengler Cup 2006 wurde ein neuer Videowürfel installiert. Gleichzeitig wurden die Eingänge bzw. Notausgänge der Osttribüne und Westtribüne erweitert.

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Die Halle wird ein modernes Stadion


Auflagen der Feuerpolizei, nicht mehr zumutbare Garderoben für die Spengler Cup-Teams und fehlende Möglichkeiten im Bereich Technik oder Catering machten den nächsten markanten Umbau nötig. Im September 2017 stimmte das Davoser Stimmvolk dem Kredit für eine dreijährige Umbauphase des Eisstadions zu und legte somit einen wichtigen Baustein für die Zukunft des Hockey Club Davos. 

Die erste Phase liess nach dem Ja des Stimmvolkes nicht lange auf sich warten. 2018 startete der Umbau mit der Sanierung der Nordseite. Als grösste Neuerung wurde mit dem Bau des Rings begonnen, der seit Abschluss der 3. Bauetappe ganz begehbar ist. Prunkstück des Nordens ist seither das neue Restaurant 1921, welches Platz für 140 Personen bietet. Dafür wurde eine acht Meter-Erweiterungen Richtung Kurpark erstellt. Neben der Sanierung und Erstellung von neuen Cateringständen können nun auch die beiden Donatoren Clubs (Kristall Club & Club'89) ihre Mitglieder auf grösserem Raum empfangen. Auch die Präsidenten-Loge, welche sich direkt unter dem Dach des Eisstadions befindet, wurde auf die doppelte Grösse ausgebaut. In einer heimeligen Atmosphäre bietet sie Platz, um spannende Spiele zu verfolgen, Networking zu betreiben oder einfach die schöne Aussicht zu geniessen. 

Die verschiedenen Bauetappen bedeuteten aber auch immer Anpassungen in den Spiel- und Trainingsplänen aller Mannschaften des HCD. Nicht nur die 1. Mannschaft, auch der Nachwuchs musste vermehrt auf die Trainingshalle ausweichen und auch Spielpläne wurden von der Liga den Baubedürfnissen des HCD angepasst. Im Sommer und Herbst 2019 begann dann die 2. Etappe. 
In dieser wurde die alte Südtribüne teilweise abgebrochen und auch die neuen Logen im dritten Stock erstellt. Die Medien- und Regieräume wurden den steigenden Bedürfnissen angepasst, zudem gibt es seit der zweiten Bauetappe auch vier neue Verpflegungsstände im Umgang. Eines der grössten Mankos der letzten Jahre wurde dank der zweiten Etappe ebenfalls behoben - der Garderobentrakt auf der Südseite wurde überarbeitet und bietet nun unter anderem für die Teams am Spengler Cup optimale und zeitgemässe Bedingungen. 
 

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Seit Ende 2020 ist der Bau abgeschlossen
Die dritte und letzte Etappe erfolgte im 2020. Besonders zu erwähnen ist die Verlagerung der Stehplätze von der Ostseite in den Westen. Die neue Heimfan-Kurve befindet sich nun im Westen und nennt sich «Sektor 1921». Über dieser neuen Fankurve entstand eine Sitzplatz-Galerie, gegenüber zieren da wo einst viel Stimmung gemacht wurde jetzt Sitzplätze die alte Ostkurve der HCD-Fans. Auch über dieser entstand eine zusätzliche Sitzplatz-Galerie. Mit der Fertigstellung des Umgangs und der Fassade auf der Ost- und Westseite war der Umbau definitiv abgeschlossen. Das sonst schon schönste Stadion der Welt erstrahlt in neuem Glanz. 
 

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Erstmals ausverkauftes Haus nach Umbau im Playoff-Halbfinal
In der Saison 2021/22 durfte nach zwei Jahren Corona-Pandemie endlich wieder in vollen Stadien und ab Mitte Februar auch ohne Covid-Restriktionen Eishockey gespielt bzw. geschaut werden. Das bescherte dem HCD am 14. April 2022 im Playoff-Halbfinal gegen den EV Zug erstmals nach dem Umbau ein volles Haus.
Nachdem die Bündner im Playoff-Viertelfinal aus einem 0:3 ein 4:3 gegen die Rapperswil-Jona Lakers machten, sahen die 6547 Zuschauerinnen und Zuschauer, wie sich der amtierende Meister EV Zug in der Verlängerung den Einzug in den Playoff-Final sicherte. Nach den Jahren mit Kapazitätsbeschränkungen, Zertifikat- und Maskenpflichten fühlte man sich vor der ausverkauften und lauten Kulisse mit Choreo, Fahnen und Gesängen wie in einer längst vergessenen Zeit.

Im Sommer danach gab es noch kleine Anpassungen, sodass die aktuellen Kapazitäten bei 2250 Steh- und 4335 Sitzplätzen, also einem total von 6585 liegen.

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