Das wird eine enge und umkämpfte Serie | Hockey Club Davos

News - Das wird eine enge und umkämpfte Serie

Wenn der HCD ab heute Freitagabend im Playoff-Viertelfinal auf die Rapperswil-Jona Lakers trifft, nimmt Torhüter Sandro Aeschlimann eine Schlüsselrolle ein – mit vielversprechenden Voraussetzungen.
„Mit den Playoffs beginnt die schönste Zeit des Jahres. Nun zählt es. Jetzt müssen wir Vollgas geben“, sagt Sandro Aeschlimann. Der 27-jährige HCD-Torhüter weiss, dass er in den kommenden Partien mehr denn je im Fokus stehen wird. „Klar, der Erfolgsdruck wird grösser, doch den mache ich mir auch selber“, bemerkt Aeschlimann. Deswegen lässt sich der gebürtige Emmentaler jedoch nicht verrückt machen. Er versuche sich wie bisher auch in den Playoffs zu sagen, dass es ja nur ein Spiel sei. Und so verändere sich für ihn gegenüber der Regular Season nicht viel. Das Bestmögliche habe er schon bisher gegeben und gemacht; das wolle er auch weiterhin leisten.

„Einfach ins Tor stehen und Spass haben“
Aeschlimann darf mit breiter Brust zu den Playoffs antreten. Er kann mit beeindruckenden Zahlen und folglich mit viel Selbstvertrauen in die entscheidende Meisterschaftsphase steigen: In der Qualifikation liess Aeschlimann im Durchschnitt nur 1,78 Gegentore pro Mach zu. Er wehrte 935 von 997 Schüssen ab, was einer hervorragnden Abwehrquote von 94,16 Prozent entspricht. Sieben Partien beendete er mit einem Shutout, ohne einen Gegentreffer zu kassieren. All diese Zahlen bedeuten Saison-Bestwerte in der National League. Darauf angesprochen, meint Aeschlimann, er habe sich zu Meisterschaftsbeginn keine besonderen Vorsätze gefasst. „Einfach ins Tor stehen, Hockey spielen und Spass haben. Das funktionierte auf Anhieb. Da versuchte ich natürlich, diesen ‚Flow‘ mitzunehmen. Und so kam es dann auch.“ Ein grosses Dankeschön richtet der Davoser Schlussmann an seine Vorderleute. „Die Jungs halfen mir auch super. Am Ende des Tages sind die Resultate ja nicht nur das Produkt des Torhüters, sondern der ganzen Mannschaft. Hut ab vor diesem Team! Wir schafften die direkte Playoff-Qualifikation gemeinsam und nicht ich allein.“

Erste Playoffs bei den Aktiven
Dennoch war auffallend, dass sich Aeschlimann nach einer bereits guten letzten Saison nochmals steigern konnte. „Ich begann im mentalen Bereich sehr intensiv an mir zu arbeiten“, erhält er. „So lernte ich mich selber viel besser kennen. Das hatte bestimmt einen kleinen Einfluss auf alles.“ Aeschlimanns konstant starke Leistungen belohnte auch der Schweizer Nationalcoach mit dem Aufgebot für die Olympischen Spiele – ohne dass der HCD-Goalie zuvor je ein Länderspiel bestritten hatte. Jetzt steht er vor einem weiteren Novum: Gegen die Rapperswil-Jona Lakers wird Aeschlimann nun, mit 27 Jahren, seine ersten Playoff-Partien bei den Aktiven bestreiten. Letztmals war dies für ihn im Frühling 2015 in den USA bei den Dells Ducks in der Minnesota Junior Hockey League (MnJHL) der Fall. Später kam er beim EV Zug in den Playoffs hinter Tobias Stephan nicht über die Ersatzrolle hinaus. Nachdem Aeschlimann zum HCD gewechselt hatte, wurden 2020 wegen der Corona-Pandemie keine Playoffs ausgetragen. Und vor einem Jahr scheiterte Davos in den Pre-Playoffs am SC Bern.

Defensive Stabilität als Trumpf
Nach dem in einem starken Finish mit acht Siegen aus den letzten elf Partien erkämpften fünften „Quali“-Schlussrang trifft der HCD nun im Playoff-Viertelfinal auf die Rapperswil-Jona Lakers. Aeschlimann erwartet „eine enge, umkämpfte Serie. Schon in der Regular Season verliefen alle fünf Direktbegegnungen ausgeglichen.“ Der HCD gewann zuhause die beiden ersten Partien mit 5:3 und 4:3 nach Verlängerung; die dritte verlor er mit 0:2. In Rapperswil-Jona unterlag Davos zunächst mit 1:4, worauf die Bündner bei einem 3:0-Sieg den Spiess umdrehten. Den grössten Trumpf des HCD ortet Aeschlimann „in der defensiven Stabilität, die wir während der ganzen Saison ausspielten. Wir kassierten mit 125 am zweitwenigsten Gegentore in der National League, nur eines mehr als Fribourg-Gottéron. Daran müssen wir festhalten, dann sollte es gut kommen.“

Topskorer gegen Torschützenkönig
Die Lakers wissen in ihren Reihen mit Roman Cervenka den Topskorer der Liga. Der Tscheche totalisierte in 52 „Quali“-Partien 64 Skorerpunkte. Noch mehr als mit seinen 20 Treffern fiel er mit seinen 44 Assists als hervorragender Vorbereiter auf. Als treffsicherster Schütze der National League zeichnete sich übrigens HCD-Stürmer Matej Stransky mit 26 Toren aus. Aeschlimann wird kein besonderes Augenmerk auf Cervenka richten. Er bereite sich nie auf spezielle Gegenspieler vor, sagt der HCD-Goalie. „In der National League kann jeder schiessen, und jeder ist gut. Ich versuche einfach den Puck zu halten und konzentriere mich darauf, was mich stark macht.“

Quelle: Hansruedi Camenisch / Davoser Zeitung   Foto: Maurice Parrée

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25.03.2022 11:00