Die Omikron-Welle legt den HCD flach | Hockey Club Davos

News - Die Omikron-Welle legt den HCD flach

Statt nach der Spengler Cup-Trophäe greifen viele HCD-Spieler und -Staff-Mitglieder zurzeit nach Heilmitteln gegen Erkältung, Grippe und Fieber. Nicht weniger als 26 befinden sich zurzeit in Corona-Quarantäne – 25 von ihnen in Davos, dazu Simon Knak im kanadischen Red Deer. Der Leader des Schweizer U20-Nationalteams musste in Isolation im Hotel-Einzelzimmer am Fernseher beobachten, wie sich seine Teamkollegen auf dem Eis behaupteten, bis die WM am Mittwochabend abgebrochen wurde.

„Gut die Hälfe der beim HCD positiv Getesteten weist normale Symptome auf – wie ich selber auch: eine verstopfte Nase, und man fühlt sich nicht 100 Prozent wohl“, sagt Walter Kistler auf telefonische Anfrage der DZ. „Ein knappes Viertel unserer Corona-Patienten warf es vorübergehend mit Fieber bis 39 Grad, das innerhalb von 24 Stunden wieder sank, ins Bett. Weiter haben wir ein Viertel bis ein Drittel, die trotz positiven Corona-Tests überhaupt keine Symptome aufweisen“, listet der HCD-Teamarzt auf. Auch diejenigen, die sich wieder gut fühlen, dürfen aber während der zehntägigen Quarantäne zuhause kein Fitnesstraining absolvieren.

Ab Montag wieder Training
Aufgrund der vielen positiven Corona-Test-Fälle stellte der HCD den Trainingsbetrieb für die erste Mannschaft an Weihnachten vollständig ein. Heute trifft sich das Grüppchen jener, deren Testergebnisse stets negativ ausfielen, erstmals wieder. Am kommenden Montag werden sämtliche HCD-Personen, die sich zurzeit in Quarantäne befinden, ausgiebigen medizinischen Untersuchungen unterzogen. Fallen diese vorteilhaft aus, werden die Spieler wieder in den Trainingsbetrieb mit sukzessive steigender Belastung integriert.
Der HCD wurde von der erst kürzlich entdeckten Corona-Variante Omrikon erfasst, obwohl Spieler und Staff allesamt geimpft und teilweise bereits geboostert waren. Als Konsequenz daraus werden die Schutz- und Vorsichtsmassnahmen wieder erhöht, wie Kistler erläutert. Das Maskentragen wird – wie bereits während des zweiten Teils der letzten Saison – in der Kabine wieder zur Pflicht. Wo immer möglich werden die Abstände vergrössert. Und Mannschaft sowie Staff werden wieder getrennt zu den Auswärtsspielen reisen.
Die drei für kommende Woche programmierten Meisterschaftsspiele des HCD – am Dienstag zuhause gegen Biel, am Freitag in Genf gegen Servette und am Samstag zuhause gegen die SCL Tigers – wurden verschoben. Die Nachholtermine sind noch offen. Gemäss aktuellem Stand nimmt der HCD den Meisterschaftsbetrieb am 14. Januar mit dem Gastspiel beim Tabellenführer Fribourg-Gottéron wieder auf. Tags darauf folgt das Heimspiel gegen die Rapperswil-Jona Lakers.*

Halbe National League in Quarantäne
Die Corona-Welle hat in der National League nicht nur den HCD überrollt. Bereits vor Weihnachten mussten Genf-Servette und der HC Ambri-Piotta pausieren. Zurzeit befinden sich neben dem HCD der EV Zug, der HC Lugano, der HC Lausanne und der HC Ajoie auf kantonsärztliche Anordnung in Quarantäne. Auch die Rapperswil-Jona Lakers stellten diese Woche den Trainingsbetrieb ein. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis weitere Klubs die Liste ergänzen. Ab 2. Januar sind vorläufig insgesamt sieben Partien in der obersten Schweizer Eishockey-Spielklasse verschoben.
Neu ist die Situation nicht. Letzte Saison waren 96 Spiele verschoben worden. Es blieb folglich kein Platz mehr, um das gesamte Qualifikationsprogramm durchzuziehen. Deshalb wurde die Tabelle dann auch nach Punkten pro Spiel geführt. Auf diese Vorgehensweise hat man sich in der Liga auch dieses Jahr verständigt.

Meisterschaftsunterbruch kein Thema
Wegen des höchst ansteckenden Omikron-Virus werden die Corona-Fallzahlen in den nächsten Tagen und Wochen weltweit rasant ansteigen und die Diskussionen um die Durchführung beziehungsweise Absage der Olympischen Winterspiele in Peking (4. bis 20. Februar 2022) an Brisanz gewinnen. Kein Thema ist zurzeit ein Meisterschaftsunterbruch in der National League. „Das wäre weder aus sportlicher noch aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll“, sagte Liga-Direktor Denis Vaucher nach der Absage des Spengler Cup. Gefordert ist auf jeden Fall Spielplan-Macher Willi Vögtlin. Man kann davon ausgehen, dass jene Teams, die nicht in Quarantäne sind, möglichst oft zum Einsatz gelangen und Spiele kurzfristig neu angesetzt werden.

Quelle: Hansruedi Camenisch / Davoser Zeitung    Bild: Keystone

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Omikron-Welle

31.12.2021 11:00