Ich bin super happy beim HCD | Hockey Club Davos

News - Ich bin super happy beim HCD

Gerade mal 20 Jahre alt ist Valentin Nussbaumer – und erst einen Monat beim HCD. In seinen elf Meisterschaftspartien für Davos erzielte der talentierte Stürmer bereits zwölf Skorerpunkte.

„Wir wissen, dass wir in dieser Mannschaft einen guten Charakter haben“, sagte Valentin Nussbaumer am letzten Freitag nach dem 7:4-Heimsieg gegen die Rapperswil-Jona Lakers. 1:3 hatte der HCD nach zwölf Minuten zurückgelegen, 3:4 bei Spielhälfte, ehe die Davoser die Partie drehten. Hätte es einer Bestätigung für Nussbauers Feststellung bedurft, so lieferte sie sein Team am Dienstagabend beim 5:4-Sieg in Genf gegen Servette. Wenig erstaunlich befand sich der HCD nach dem Startdrittel mit 0:2 im Rückstand. Gerade mal 16 Davoser Feldspieler hatten die Reise ans andere Ende der Schweiz angetreten. Neben zahlreichen seit längerer Zeit Verletzten fehlte mit Andres Ambühl, Enzo Corvi (beide krank) und Teemu Turunen (im finnischen Nationalteam) die komplette erste Sturmreihe, die im Januar oft überzeugt hatte. Der HCD liess sich in Genf aber nicht entmutigen. Er schaffte gegen Servette mit vier Treffern im Mitteldrittel die Wende. Als dreifacher Torschütze avancierte Mark Wieser zum Matchwinner. Nussbaumer steuerte genau so wie Fabrice Herzog drei Assists zum überraschenden Erfolg in Genf bei.

Nach dem Wechsel aufgeblüht

Nussbaumer stürmt erst seit dem 12. Januar für den HCD. In bislang elf Partien hat der 20-Jährige bereits vier Tore erzielt und acht Assists verbucht. Ursprünglich war sein Wechsel vom EHC Biel nach Davos erst auf die nächste Saison hin vorgesehen gewesen. Im Tausch mit Luca Hischier wurde er jedoch bereits vor gut vier Wochen vollzogen. „Schon vor Weihnachten sprach ich mit dem HCD, um vorzeitig zu kommen. Als mich dann mein Agent über den Trade informierte, war ich super happy“, sagt Nussbaumer. Für Biel hatte er in der laufenden Meisterschaft in 22 Meisterschaftsspielen gerade mal zwei Assists erzielt. Beim HCD ist er nach einem Monat bereits bei zwölf Skorerpunkten angelangt. Über seinen vorherigen Arbeitgeber mag er sich nicht beschweren. Viel sagend ist seine Feststellung dennoch: „In Davos erhalte ich mehr Eiszeit. Ich spüre das Vertrauen des Trainerstaffs, und meine Mitspieler helfen mir viel. Wenn du dich auf dem Eis wohl fühlst, hast du zusammen mit den Teamgefährten Spass. Ja, ich bin wirklich glücklich hier beim HCD; das ist cool.“

Der letzte Schweizer NHL-Draft

Die Bemühungen um Nussbaumer waren keine Verzweiflungstat des HCD nach dem durchzogenen Meisterschaftsstart. Oder anders gesagt: Der HCD kaufte die Katze nicht im Sack. Der Jurassier, der beim HC Ajoie aufwuchs und ab Herbst 2018 während eineinhalb Saisons für die Shawinigan Cataractes in der kanadischen Junioren-Hockeyliga QMJHL spielte, wurde 2019 im NHL-Draft von den Arizona Coyotes gezogen – als einziger Schweizer überhaupt in jenem Darf-Jahr. Gar nicht berücksichtigt wurden die Schweizer übrigens im letzten NHL-Draft. Aufnahme fand im Oktober 2020 hingegen der für den HCD stürmende Österreicher Benjamin Baumgartner bei den New Jersey Devils.

Viele Vorschusslorbeeren

Sein Eishockey bringt Nussbaumer auf einen kurzen Nenner: „Ich versuche in jedem Shift etwas zu kreieren.“ Der 1,80 Meter grosse und 78 Kilogramm schwere Stürmer verfügt über Allrounder-Qualitäten. Bereits 2018 hielt der „Draftin Europe“ fest: „Nussbauer verfügt über gute Offensiv-Instinkte, schnelle Hände und agile Füsse.“ Und mit seiner Beweglichkeit mache er seinen Gegenspielern das Leben schwer.  „McKeen’s Hockey“ beschrieb ihn schon 2019 als „hoch intelligenten Akteur mit grosser Übersicht und geschicktem Positionsspiel.“ Und „Future Considerations“ lobte Nussbaumer im selben Jahr als „offensiven Stürmer mit einem guten Tempo und ‚glatten Kanten‘; er bewegt sich auf dem Eis mit Leichtigkeit.“ In der Tat ist auffällig, wie gut und vielseitig sich der Stürmer, der sowohl als Center wie auch auf der Flügelposition eingesetzt werden kann, mit seinen erst 20 Jahren im Davoser Spiel bereits einbringt und wie viel Verantwortung er bereits übernimmt.

Seine Qualitäten will Nussbauer auch am Freitagabend ausspielen, wenn Genf-Servette zur Revanche im Eisstadion Davos gastiert. Und er warnt: „Servette ist in der Offensive wirklich stark. Wir müssen besser beginnen als am Dienstag in Genf, wenn wir uns erneut drei Punkte sichern wollen.“ Danach bleibt dem HCD nicht viel Zeit zur Erholung. Gleich zwei Mal spielt er am Sonntagnachmittag und Montagabend auswärts gegen den SC Bern. Und schon am Mittwoch steht das nächste Heimspiel gegen Ambri an.

Quelle: Hansruedi Camenisch / Davoser Zeitung   Foto: Maurice Parrée

 

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12.02.2021 16:39