Vom Kämpfer und Blocker zum Allrounder | Hockey Club Davos

News - Vom Kämpfer und Blocker zum Allrounder

Nach gut dreiwöchiger Verletzungspause gibt Yannick Frehner am Freitagabend im Heimspiel des HC Davos gegen die Rapperswil-Jona Lakers sein Comeback. Der 23-jährige Flügelstürmer befindet sich in der besten Saison seiner noch jungen Karriere.

Es geschah am 17. Februar beim 5:3-Heimsieg von Davos gegen Ambri: HCD-Stürmer Yannick Frehner rutscht in die Bande, ein Gegenspieler hinterher. De Bündner muss dessen ganzes Gewicht auch noch ausbremsen. Frehner verdreht sich beim Zwischenfall den rechten Fuss, das Syndesmoseband wird angerissen. Inzwischen ist er dank Therapie wieder fit. „Jetzt kann ich wieder Vollgas geben“, sagt Frehner vor dem Heimspiel gegen „Rappi“.
Frehner vollzog beim HCD innert drei Jahren eine auffallende Leistungsentwicklung vom unerschrockenen „Bandenhobler“ und Forechecker zu einen vielseitigen Leistungsträger. Das dokumentieren auch seine Zahlen. In der Saison 2018/19 buchte er in 54 Spielen 9 Skorerpunkte (6 Tore/3 Assists), in der laufenden Meisterschaft sind es nach 38 Partien bereits 15 (7/8). „Mit zunehmender Routine fällt mir jetzt vieles einfacher, und ich schiesse häufiger“, begründet der 23-Jährige seine Fortschritte. Förderlich sei auch die individuellere Betreuung durch den ganzen Coaching-Staff.

Viertbeste Plus-Minus-Bilanz
Auffallend ist bei Frehner noch eine andere Zahl: Mit +5 weist er in der Plus-Minus-Bilanz  (bei eigenen sowie gegnerischen Treffern auf dem Eis) beim HCD den viertbesten Wert nach Fabrice Herzog und Valentin Nussbaumer (beide +7) sowie Samuel Guerra (+6) auf. „In meinen beiden letzten Junioren-Jahren wurde ich zum Defensiv-Stürmer ‚erzogen‘, deshalb interessiert mich diese Statistik besonders“, bemerkt er. Er zählt im Team auch zu jenen Spielern, die am meisten Schüsse abblocken. Nicht von ungefähr kommt Frehner in Unterzahlphasen regelmässig zum Einsatz, was er zu schätzen weiss: „Es macht Spass, wenn man in so wichtigen Spielsituationen das Vertrauen der Coaches spürt.“ Mittlerweile setzt der mutige und flinke Angreifer aber auch in der Offensive vermehrt Zeichen. „Es war mein Ziel, der Mannschaft auch in der Offensive öfter zu helfen. Dass das so gut klappt, ist natürlich ‚cool‘“, meint er bescheiden.
Frehner will jedoch noch mehr: „Im offensiven Spielverständnis“ ortet er noch deutliches Steigerungspotenzial. Aber nicht nur dort. „In den Zweikämpfen möchte ich noch besser werden“, sagt der und präzisiert. „Ich will smarter und cleverer werden. Zurzeit renne ich auf dem Eis noch zu viel umher. Ab und zu könnte ich da mein Leben etwas einfacher machen.“ In der Mannschaft habe es genügend erfahrene Spieler, von denen er gerne dazulerne.

Am Freitagabend gegen die Lakers
Seine Qualitäten will Frehner natürlich auch am Freitagabend bei seinem Comeback ausspielen, wenn Davos die Rapperswil-Jona Lakers empfängt. Für den HCD ist es der erste Ernstkampf seit dem 2:5 gegen Bern nach achttägiger Pause. Auch nächste Woche steht nur ein Spiel am Dienstag in Lausanne auf dem Programm. „Wir konnten zuletzt durchatmen, haben aber auch hart trainiert. Jetzt folgt die entscheidende Phase im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation. Wir wollen den sechsten Platz noch holen. Deshalb ist jeder Punkt wichtig. Gegen ‚Rappi‘ müssen drei her“, sagt Frehner. Bereits zum sechsten Mal treffen der HCD und Lakers in der laufenden Meisterschaft aufeinander. Bisher gewannen stets die Bündner – 9:2, 4:2 und 7:4 in Davos, 7:5 sowie 5:3 in Rapperswil-Jona. Dennoch warnt Frehner: „Die Lakers sind immer gefährlich. Sie zeigten schon mehrfach, dass sie auch die grossen Teams schlagen können.“ Den jüngsten Beweis lieferten sie am Dienstagabend mit ihrem 5:4-Sieg gegen die ZSC Lions. „Wir müssen unser Tempo-Hockey zur Geltung bringen und dem Gegner unser Spiel aufzwingen“, nennt Frehner das Davoser Erfolgsrezept.
 

Quelle: Hansruedi Camenisch / Davoser Zeitung  Foto: Maurice Parrée

Allrounder

12.03.2021 12:00