Wo der HCD die Tabelle anführt | Hockey Club Davos

News - Wo der HCD die Tabelle anführt

Der HCD belegt nach einem Viertel der Qualifikation Platz 4. Bei den erzielten Treffern und in den „Special Teams“ – im Powerplay und Penaltykilling – ist der HCD aber zurzeit das statistisch beste Team der National League.
Nicht weniger als elf Spieler stiessen auf die laufende Meisterschaft hin neu zum HCD oder kehrten nach Davos zurück – faktisch also fast die halbe Equipe. Bemerkenswert rasch ist es der Trainercrew um Headcoach Christian gelungen, ihr Spielsystem dem Team zu implementieren und die Mannschaft zu einer Einheit zu formen. Der jüngste Beweis ist die Steigerung in der Defensive. Der HCD gewann seine letzten vier Partien allesamt und liess dabei nur noch insgesamt fünf Gegentore zu.

Schon 16 Schützen
Der HCD weiss inzwischen allerdings nicht nur besser Tore zu verhindern. Mit 46 „Mouchen“ stellt er aktuell gemeinsam mit Biel, das eine Partie mehr bestritten hat, die treffsicherste Mannschaft in der National League. Dahinter folgen Tabellenführer Fribourg-Gottéron und Schweizer Meister Zug (je 40). 16 verschiedene Spieler figurieren in der HCD-Torschützenliste, gar 20 weisen mindestens einen Skorerpunkt auf. Beim HCD kann jeder Block ein Spiel entscheiden. Die Gegner können sich somit nicht nur primär auf das Beschatten der beiden ersten Sturmlinien konzentrierten.
Davoser Topskorer ist der Schwede Mathias Bromé mit 15 Punkten (5 Tore/10 Assists). Die NL-Skorerliste führt der Jesper Olofsson von den SCL Tigers mit 10 Treffern und 9 Assists an – pikanterweise jener Stürmer, der vom SC Bern am Ende der letzten Saison keinen Vertrag mehr erhielt, worauf er aus der Bundesstadt ein paar Kilometer ostwärts nach Langnau ins Emmental wechselte. Wie Bromé weist auch Andres Ambühl 15 Skorerpunkte (4/11) auf. Als nächste Davoser folgen Matej Stransky mit 10 (4/6) sowie Enzo Corvi und Dominik Egli (je 2/7) mit neun Skorerpunken. Corvis Ausbeute ist besonders bemerkenswert, weil er die letzten fünf Partien wegen einer Oberkörperverletzung verpasste. Der Center dürfte am Samstag im Auswärtsspiel in Lugano sein Comeback geben. Bereits 7 Skorerpunkte weist Valentin Nussbaumer auf, der Anfang Saison im NHL-Development-Camp der Arizona Coyotes weilte und deshalb erst acht Meisterschaftsspiele mit Davos bestritt.

Erst vier Gegentore in Unterzahl
Höchst erfreulich ist die HCD-Bilanz in den „Special Teams“, in Unter- und Überzahlphasen, wie die offiziellen Zahlen des Schweizerischen Eishockeyverbandes (SIHF) belegen. 44 Mal mussten die Davoser in den 13 Partien zum Penaltykilling antreten. Dabei liessen sie nur gerade vier (!) Gegentreffer zu, was einer Erfolgsquote von 90,91 Prozent entspricht. Die stolze Zahl spricht für das disziplinierte und clevere Verhalten jener Spieler, die in nummerischer Unterzahl für den HCD verteidigen. Weiter auch für die Breite an Spielern inklusive aller Ausländer, welche der Coachingstaff im Penaltykilling einsetzt. In der Boxplay-Statistik folgen hinter dem HCD der EV Zug (89,58%) und Fribourg-Gottèron (88,37%). Zum Vergleich: Das Schlusslicht bildet Genf-Servette mit 65,85 Prozet. Nicht viel besser steht der HC Lausanne mit 66,67% da.

Zwölf Treffer im Powerplay
Höchst erfreulich ist beim HCD auch die Ausbeute in Powerplay-Phasen. 50 Mal konnten die Bündner mit mindestens einem Feldspieler mehr als der Gegner spielen. 12 Mal münzten sie diesen Vorteil in einen Treffer um. Nicht zuletzt in diesen Spielsituationen zahlen sich neben der spielerischen Klasse auch die physischen Vorteile von Matej Stransky (1,93 m/95 kg) und Dennis Rasmussen (1,92m/92 kg) aufgrund ihres Durchsetzungsvermögens aus und indem sie im Slot dem gegnerischen Torhüter die Sicht verdecken können. Von der blauen Linie aus hat der HCD neben Magnus Nygren mit Dominik Egli einen zweiten Scharfschützen. Davos verfügt weiter über zwei effiziente Powerplay-Formationen, so dass die Coaches ihre Schlüsselspieler nicht über Gebühr forcieren müssen. Schönheitsfehler im Davoser Powerplay sind drei Shorthander (Gegentore in Überzahl), welche die Bündner schon einstecken mussten. In der Powerplay-Statistik folgen hinter dem HCD auf den nächsten Plätzen Fribourg-Gottéron (23,81%) und die ZSC Lions (21,82%). Am harmlosesten ist das Powerplay des SC Bern (13,33%).

Erstaunlich sind die guten Zahlen des HCD hingegen aus der Bully-Optik. Keine National-League-Mannschaft gewann weniger Puckeinwürfe als Davos, nämlich nur 45,61 Prozent. Das bedeutet, dass die Bündner häufig den Puck zunächst mal wieder erkämpfen müssen. Das tun sie zurzeit allerdings recht erfolgreich. Bully-Spitzenreiter sind übrigens die ZSC Lions mit 56,14 Prozent. Allerdings ist wird diese Statistik von einigen Experten in Frage gestellt. Bei der kleinen %-Bandbreite dieses Wertes könnte auch eine kleiner Fehler bei der Erhebung bereits einige Rangverschiebungen bedeuten.

Quelle: Hansruedi Camenisch / Davoser Zeitung  Foto: Maurice Parrée
 

die Tabelle anführt

15.10.2021 11:00